Partner verzweifelt gesucht

13.12.2001
Zum Artikel über das Händlerprogramm des Softwareherstellers I-Manage in ComputerPartner 48/01, Seite 20, erreichte uns folgende Zuschrift:

Es ist leider immer wieder die gleiche Machart, über die man sich eigentlich als IT-Systemanbieter nur noch ärgern kann. Da wird laut kundgetan, was für ein tolles Partnerkonzept man erfunden hat (alle anderen können das ja nicht), nur wenn man dann als hofierter Partneraspirant hinter die Kulissen schaut, sieht man Folgendes: Du "Partner bist erst dann für uns interessant, wenn Du ein Software- und/oder Dienstleistungspaket im Wert von (hier unterscheiden sich dann die diversen Partnersucher) 4.000 Dollar oder 60.000 Mark erwirbst. Die Grenzen dafür sind frei definierbar. Da gibt es welche, die verlangen dann noch jährliche kostenpflichtige Autorisierungen. Wieder andere verlangen vertragliche Wettbewerbsabreden. Der Einfallsreichtum, um so genannte Partner erst einmal zur Ader zu lassen, ist recht groß. Die Allerschlimmsten sind diejenigen Hersteller, die dann dem Partner simple Flyer und Werbeprospekte nicht zur Verfügung stellen, sondern regelrecht verkaufen wollen.

Liebe Softwarehersteller und Partnersucher: Vielleicht solltet Ihr an der Stelle mal anfangen nachzudenken. Kleine und mittlere Systemhäuser wie wir, wo der Chef noch selbst denkt, haben in der Regel kein Interesse an solchen Anbietern. Wir leben nicht von Umsatz und großen Worten, sondern vom Ertrag. Unsere Kunden sind der von euch als so hochinteressant eingeschätzte Klein- und Mittelstandsbetrieb von zwei bis 150 Mitarbeitern. Nur eins vergessen die Anbieter dabei: In dem Markt zählt Vertrauen mehr als Hochglanz und Sprücheklopfen. Seid versichert: Ein Betrieb, wie wir es sind, hat sich das Vertrauen der Kunden hart erarbeitet. Und wer als Hersteller unser Vertrauen genießen will, der sollte nicht nur unser Geld wollen, sondern auch eine Gegenleistung bringen, die wirklich nutzbringend für uns ist. Denn eins ist klar: Die großen Anbieter bekommen keinen Zugang zu mittelständischen Betrieben - auch wenn sie das immer wieder versuchen. 95 Prozent dieser Unternehmen arbeiten lieber mit einem Systemhaus zusammen. Wir sind also deren Ansprechpartner, und schon deshalb wünsche ich mir Partnerprogramme, die darauf abgestimmt sind.

Dieter Hoffmann, Geschäftsführer der Hoffmann Network Consulting GmbH in Wedemark

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