Intel-Chef schweigt sich aus

Paul Otellini fehlt es an Vista-Begeisterung

10.01.2008
Intels CEO Paul Otellini ist offensichtlich von Vista wenig angetan. Das gab er Journalisten auf der CES zu verstehen. Durch die Blume.
Paul Otellini wünscht sich ein anderes Vista.
Paul Otellini wünscht sich ein anderes Vista.

Intels CEO Paul Otellini ist bekannt dafür, dass er über Technik gerne, wenn nicht begeistert redet. Insofern war sein Auftritt auf der Consumermesse CES wenig überraschend: Dort stellte er Intels Ambitionen, künftig in der Konsumerwelt respektive Unterhaltungselektronik eine bedeutende Rolle als Chiplieferant zu spielen, eloquent und durchaus unterhaltsam vor. Doch als er danach eine Reihe von Journalisten Rede und Antwort stand, verblüffte er sie mit ungewohnter Schweigsamkeit. Ausgerechnet beim Thema Vista, was den Journalisten zu denken gab. .

Das geschah so: Ein Journalist bezog sich auf die Keynote von Bill Gates und dessen Bemerkung, Vista sei keine Enttäuschung; es habe sich bis heute rund 100 Millionen mal verkauft. (Tatsächlich sind es gerade zehn Prozent mehr als die gut 89 Millionen Exemplare, die Microsoft von Windows XP im ersten Jahr nach der Markteinführung 2001 umsetzte. Doch seither hat sich der PC-Markt fast verdoppelt.)

Der Journalist fragte also, ob Intel Vista den Verkauf von neuen PCs angeschoben habe oder ob das Betriebssystem lediglich vom allgemeinen PC-Wachstum profitiere? Ottelini aber wartete die Frage nicht ganz ab, sondern schüttelte bereits während er gefragt wurde, sein Haupt, um dann zu sagen, er werde Vista nicht kommentieren.

Seine Antwort erregte Verwunderung. Denn wenn er, entgegen seiner sonstigen Gewohnheit, auf alle Fragen zu antworten, Vista nicht kommentieren wollte, musste das heißen: Intel ist von Vista gründlich enttäuscht. Ottelini hätte ja sagen können, was man bei solchen Frage und Antwort-Sitzungen normalerweise sagt: "Wir sind überzeugt, dass Vista ein hervorragendes Betriebssystem darstellt, doch wir hatten gehofft, dass es nach fünf Jahren Entwicklungszeit einen größren Einfluss auf PC-Upgrades haben würde als wir bis jetzt feststellen konnten."

Doch Ottelini verweigerte schlicht die Antwort.

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