PC-Bauer Hyrican bleibt pessimistisch

18.11.2004
Der ostdeutsche PC-Hersteller Hyrican kämpft mit weiter sinkenden Umsätzen und Profiten. Vorstands-Chef Lehmann glaubt nicht an eine baldige Nachfragebelebung. Von ComputerPartner-Redakteur Damian Sicking

Michael Lehmann, Vorstands-Chef des ostdeutschen PC-Herstellers Hyrican Informationssysteme AG (www.hyrican.de), glaubt nicht an eine baldige Besserung der Lage für die IT-Branche. "Den Optimismus einiger Research-Institute in Bezug auf Umsatz- und Absatzentwicklung für die restlichen Monate des Geschäftsjahres und über das 1. Halbjahr 2005 hinaus halten wir für verfrüht: Die Nachfrageschwäche wird unseres Erachtens aufgrund der fehlenden Impulse dominieren und lässt erst 2005/2006 eine Besserungstendenz erwarten", schreibt er in dem 9-Monate-Bericht seines Unternehmens. Lehmann rechnet für das Gesamtjahr 2004 "und teilweise für 2005 nicht mit einer wesentlichen Besserung".

In den ersten neun Monaten des laufenden Geschäftsjahres musste Hyrican - das Unternehmen beliefert unter anderem Neckermann und Otto - massive Einbrüche bei Umsatz und Ertrag ausweisen. Die Erlöse gingen im Vergleich zum Vorjahr um 36,4 Prozent auf rund 39,9 Millionen Euro zurück. Das Ergebnis (EBT) verschlechterte sich um 52,4 Prozent auf 3,3 Millionen Euro. Bereits im Gesamtjahr 2003 musste Hyrican einen Umsatzrückgang um 15,4 Prozent auf 82,7 Millionen Euro bekannt geben - trotz gestiegener PC-Verkäufe.

Obwohl der Umsatz in diesem Geschäftsjahr nach Worten Lehmanns "deutlich unter dem des Vorjahres" liegen wird, betont der Hyrican-Chef, dass das Unternehmen seine Strategie nicht ändern werde: "Eine Orientierung an den kurzfristigen Interessen einiger Kapitalmarktteilnehmer ist dem Unternehmen nicht dienlich", schreibt der CEO wohl mit Seitenblick auf einige Hyrican-Aktionäre, die mit dem gegenwärtigen Kurs nicht einverstanden sind.

Eigenkapitalquote stark angestiegen

Lehmann hat aber nicht nur Negatives zu berichten. Die Eigenkapitalquote des Unternehmens stieg in den ersten neun Monaten von 54,7 auf 69,1 Prozent an.

Im vergangenen Jahr verkaufte Hyrican nach eigenen Angaben 120.000 PCs und Notebooks. Zu Beginn des Jahres 2004 glaubte Vorstands-Chef Lehmann noch an Zuwächse bei Umsatz und Ertrag.

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