PC-Hersteller Tulip will Commodore übernehmen

07.11.1997
HERTOGENBOSCH/NIEDERLANDE: Mit dem Kauf von Commodore will der niederländische PC-Hersteller Tulip Computers N.V. seine Marktposition stärken, Einkaufsvorteile nutzen und seine neue Fabrik auslasten.Die Übernahmeverhandlungen zwischen Tulip und der Commodore B.V. (entspricht unserer GmbH) haben, erklärte der Tulip-Vorstand Ende Juni, "ein Stadium erreicht, in dem wir erwarten können, daß eine Vereinbarung zustande kommen wird". Die gegenwärtigen Commodore-Hauptanteilseigner, die Venture-Capital-Gesellschaften Halder Investments und Alpinvest, haben jedenfalls ihre Zustimmung erteilt. Sie sollen für ihre Commodore-Beteiligungen neue Tulip-Aktien erhalten. Der Integrationsprozeß soll spätestens im Januar 1998 abgeschlossen sein.

HERTOGENBOSCH/NIEDERLANDE: Mit dem Kauf von Commodore will der niederländische PC-Hersteller Tulip Computers N.V. seine Marktposition stärken, Einkaufsvorteile nutzen und seine neue Fabrik auslasten.Die Übernahmeverhandlungen zwischen Tulip und der Commodore B.V. (entspricht unserer GmbH) haben, erklärte der Tulip-Vorstand Ende Juni, "ein Stadium erreicht, in dem wir erwarten können, daß eine Vereinbarung zustande kommen wird". Die gegenwärtigen Commodore-Hauptanteilseigner, die Venture-Capital-Gesellschaften Halder Investments und Alpinvest, haben jedenfalls ihre Zustimmung erteilt. Sie sollen für ihre Commodore-Beteiligungen neue Tulip-Aktien erhalten. Der Integrationsprozeß soll spätestens im Januar 1998 abgeschlossen sein.

Von der Akquisition verspricht sich Tulip unter anderem bessere Einkaufskonditionen, eine Auslastung der brandneuen Fabrik (vgl. ComputerPartner Nr. 110/97, Seite 15) eine Ausweitung der Umsätze und nicht zuletzt eine schnelle Rückkehr in die Profitabilität. Einige Ziele für 1998 teilte der Tulip-Vorstand gleich schon einmal mit. Dazu gehören:

- ein Umsatz von rund 1 Milliarde Gulden (etwa 890 Millionen Mark)

- rund 1.100 Mitarbeiter

- einen Marktanteil von acht bis zehn Prozent am niederländischen PC-Markt

- ein Platz unter den Top-Ten der PC-Hersteller in Europa. Hoffnung und Optimismus also in der Tulip-Zentrale in Hertogenbosch? Dies wäre jedenfalls verständlich nach dem schlechten Ergebnis des Vorjahres. 1996 Jahr rutschte Tulip mit fast 13 Millionen Gulden (etwa 11,4 Millionen Mark) in die roten Zahlen. Der Umsatz verschlechterte sich gegenüber dem Vorjahr auf rund 528 Millionen Gulden (etwa 468 Millionen Mark; vgl. Grafik). Auch in diesem Jahr läuft es bisher noch nicht so gut: Der Verlust in den ersten sechs Monaten 1997 ist sogar, wie der Tulip-Vorstand mitteilt, "größer als geplant". Dennoch sind die Niederländer hoffnungsfroh, das Gesamtjahr mit einem positiven Ergebnis abschließen zu können.

Bei der Commodore B.V. handelt es sich um die niederländischen Überbleibsel der ehemaligen Escom AG, die im Juli 1996 von dem ehemaligen Escom-Vorstand und vormaligen Commodore-Manager Bernard van Tienen übernommen worden waren (Umsatz 7/96 bis 12/96: 152 Millionen Gulden). Die Commodore-Markenrechte gehörten bereits dazu (vgl. ComputerPartner Nr. 2/97, Seite 21). Mit im Portefeuille waren zudem die 35 ehemaligen Escom-Shops, die in Commodore-Läden umgewandelt wurden. Nicht zu vergessen das firmeneigene Werk bei Amsterdam, in dem, so die Planung van Tienens, in diesem Jahr rund 200.000 Commodore-PCs zusammengebaut werden sollten.

Daraus wird nun wohl nichts mehr. Denn mit dem nagelneuen Werk in Hertogenbosch hat Tulip eine 85 Millionen Gulden teure hochmoderne Anlage hochgezogen, die ausgelastet werden muß.

Obwohl in Zukunft unter einem Dach, sollen beide Marken getrennt marschieren, sowohl in bezug auf die Produkte als auch die Kunden und die Vertriebspartner. Tulip konzentriert sich weiter auf die gewerblichen Anwender, die die Niederländer durch ihre 2.500 Systemhauspartner und Fachhändler erreichen will. Commodore dagegen hat den Focus auf den Consumer-Kunden und vermarktet die Produkte durch die eigenen Shops in Holland und durch Retailer im Rest der Welt.

Für den Tulip-Vorstand ist der Commodore-Kauf ein wesentlicher Schritt in eine glorreiche Zukunft des Unternehmens: Wir haben damit, läßt er wissen, "den Grundstein gelegt für einen starken Computer-Hersteller mit gesunden Wachstumsaussichten bei Umsatz und Ertrag". (sic)

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