PC-Linie von HP und Peacock: den Pfau wiederbeleben

21.03.2002
Nach dem endgültigen Aus für die Eigenmarken-PCs von Actebis und Peacock steigt der Disti mit dem Pfauen-Logo jetzt wieder ins Geschäft ein: In enger Kooperation mit Hewlett-Packard bringt Peacock eine neue PC-Linie auf den Markt. Vorgaben für die neuen Rechnerprodukte: wettbewerbsfähig im B-Brand-Markt bleiben und Partner zurückgewinnen.

Gute Zeiten, schlechte Zeiten könnte das Motto in Wünnenberg-Haaren der vergangenen Monate lauten. Sicher ist, dass Actebis-Tochter Peacock zu kämpfen hatte: die AID-Integration, das Aus für Peacock PCs und Server, verärgerte Händler, SAP-Umstellung - um nur einige Stichworte zu nennen.

"Die Kommunikation im Zuge der Veränderungen der Eigenmarken-Strategie ist nicht glücklich gelaufen", räumte Peter Becker, Peacock-Geschäftsführer für Vertrieb und Marketing, auf der Cebit gegenüber ComputerPartner ein. Gemeint ist damit, dass viele Peacock-Partner und auch Mitarbeiter von der Entscheidung, Targa- und Peacock-Rechner einzustampfen, erst aus der Presse erfuhren.

Wie auf der Cebit bekannt wurde, steigt der Distributor jetzt wieder ins B-Brand-Geschäft ein: allerdings mit Hewlett-Packard als Partner und ausschließlich mit Desktop-PCs. "Unsere etablierte Kundenbasis musste in den vergangenen zwei Jahren viel Trouble hinnehmen. Diesen Partnern wollen wir gemeinsam mit HP eine Alternative zum Peacock-Brand bieten", erklärte Becker. Es sei wichtig, jetzt wieder "ruhigere Gewässer anzusteuern, nach den ganzen Turbulenzen", so der Geschäftsführer.

Fokus für die co-gelabelte HP-Peacock-Edition, die Mitte April mit drei verschiedenen Konfigurationen an den Start geht, sollen in erster Linie SMB-Kunden sein. 50.000 Rechner wollen die beiden Partner bis Ende des laufenden Jahres über dieses Segment vermarkten. 2001 verkaufte Peacock rund 100.000 PCs mit dem Pfauen-Logo.

HP-Channel-Chefin Bärbel Schmidt betonte in Hannover insbesondere die "Exklusivität der neuen Produktlinie für den deutschen Markt" und versicherte: "Es wird keinen Wettbewerb zu bereits existierenden PC-Serien von HP geben." Unter dem HP/Peacock-Label würden ausschließlich "Konfigurationen angeboten, die es bei HP so noch nicht gibt", sagte die Managerin. Basierend auf Intels Pentium 4, mit ATI- oder Nvidia-Grafikkarte und mit Windows XP Home oder Professional-Edition soll die neue Rechnerserie ab April auch in größeren Stückzahlen lieferbar sein, versicherten beide Partner. Zu geplanten Preispunkten wollten sich die beiden Unternehmen auf der Cebit noch nicht äußern. "Wir werden andere B-Brand-Anbieter wie Maxdata oder Wortmann unterbieten", kündigte Peacock-Manager Becker aber schon mal an.

Den Service für die HP/Peacock-PCs sollen von HP ausgewählte und zertifizierte Partner übernehmen. Ein Partnerprogramm wird in Zusammenarbeit mit Key-Händlern in den nächsten Wochen entwickelt, versicherte Becker.

Die Targa-Consumer-PCs, die Peacock bisher ebenfalls verkaufte, hat Actebis durch einen Distributionsvertrag mit Fujitsu Siemens ersetzt. Peacock werde die FSC-Rechner aber nicht mit ins eigene Produktportfolio aufnehmen, sondern sich auf die HP-Peacock-Edition konzentrieren, wie Becker ausdrücklich betonte.

www.peacock.de

www.hewlett-packard.de

ComputerPartner-Meinung:

Die Kommunikation war nicht gerade glücklich: Zuerst kündigt Actebis das Aus für die PC-Eigenmarken an, drei Wochen später erklärt Peacock dann - in Kooperation mit HP - seinen erneuten Einstieg in den B-Brand-Markt. Auch eingeschworene Peacock-Fans aus der Händlerszene waren irritiert von dem "Zick-Zack-Kurs", so ein Wiederverkäufer, und wollen jetzt erst mal abwarten. Die Peacock-Mannschaft wird hart arbeiten müssen, um vorerst verspielte Sympathien zurückzugewinnen. (ch)

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