PC-Lustverkaufen

06.02.2000

Über die Erfolgreichen wird richtig gern gelästert. So ging in der Branche das Gerücht um, Media-Markt habe in den letzten Wochen im PC-Geschäft böse Einbußen hinnehmen müssen. "Die Rechner der Eigenmarke liegen wie Blei in den Regalen", hieß es. Dazu Media-Markt-Boss Klaus-Peter Voigt: "Mai war ein beschissener Monat: Wir haben viel Geld für Werbung ausgegeben, aber das Wetter war einfach zu gut. Wer hat da schon Lust einkaufen zu gehen?" Innerhalb von 14 Tagen wollte Media-Markt 70.000 Rechner vermarkten, was wohl aufgrund der Hitzewelle nicht gelungen ist. "Unser Angebot von 1.998 Mark für einen 700-Megahertz-Rechner mit Pentium III konnte im Mai sicher kein Wettbewerber nachvollziehen - vor allem wenn man den steigenden Dollar-Kurs beachtet", schlägt sich Voigt auf die Schulter. Die Schnäppchen-PCs bezieht Media-Markt von Fujitsu Siemens und Aldi-Lieferant Medion. Nach Angaben von Voigt verkaufen die deutschen Media-Märkte 1,4 Millionen PCs im Jahr - eine Zahl, von der selbst so mancher Hersteller nur träumen kann. Der geschätzte Umsatz der Großflächenmärkte - die Metro-Gruppe macht zu ihren Töchtern keine Einzelangaben - soll in Deutschland zwölf Milliarden Mark betragen. (ch)

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