Absatz über die Distributoren

PC-Markt in Westeuropa war 2010 erfolgreich

13.01.2011
2010 wurden in Westeuropa über die Distribution 12,2 Prozent mehr PCs (Stückzahlen) abgesetzt, als 2009. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Marktforschungsinstituts Context. In Deutschland fiel der Anstieg gegenüber 2009 relativ moderat aus: Im Vorjahr wurden hier zu Lande lediglich 5,5 Prozent mehr PCs verkauft als 2009.

2010 wurden in Westeuropa über die Distribution 12,2 Prozent mehr PCs (Stückzahlen) abgesetzt, als 2009. Das ist das Ergebnis einer Untersuchung des Marktforschungsinstituts Context. In Deutschland fiel der Anstieg gegenüber 2009 relativ moderat aus: Im Vorjahr wurden hier zu Lande lediglich 5,5 Prozent mehr PCs verkauft als 2009.

Die Wachstumskurve schwächt sich aber über ganz Westeuropa ab. Im vierten Quartal 2010 konnten Reseller nur noch 3,2 Prozent mehr PCs absetzen, als im vierten Quartal 2009. Das liegt jedoch nicht an einer schwächeren Nachfrage zum Ende des Jahres sondern an dem Basiseffekt der bereits Ende 2009 anziehenden Konjunktur.

Aber es gab noch andere Gründe für das schwache vierte Quartal 2010. Im Dezember fielen die PC-Absätze sogar um 6,7 Prozent gegenüber dem letzten Monat 2009 ab. "Consumer-PCs wurden in Westeuropa sogar um 16.2 Prozent schwächer nachgefragt als im letzten Monat 2009", hat Context-CEO Jeremy Davies heraus gefunden. Seiner Meinung nach lag dies zum Teil am schlechten Wetter im Dezember 2010, aber zum Teil auch an geringer Kaufneigung der Konsumenten.

Dafür ging es mit den Tablet-PCs steil bergauf: Die Hälfte der im vierten Quartal verkauften Geräte stammten aus den Werken von Apple. So genannte "all-in-one"-Geräte fanden kaum Abnehmer, dafür gingen kleinere Geräte ("ultra-slim desktops und "micro-towers") sehr gut über die Theke.

Durchwegs erfreuliche Nachrichten gibt es hingegen aus dem Business-Umfeld zu vermelden. Auch im vierten Quartal 2010 nahm hier das PC-Geschäft um fast zehn Prozent zu - gegenüber QIV/2009. Vor allem HP, Lenovo, MSI und Toshiba konnten dabei Boden gut machen, so die Context-Analyse. Allerdings zog sich Toshiba aus dem Channel zurück (minus 16,9 Prozent über die Distribution). Sehr guten Job machte hier Apple, die Kalifornier konnten ihren PC-Absatz über die Distribution gegenüber 2009 fast verdoppeln. Beachtenswert ist auch Lenovos Anstieg beim Abverkauf über die Distribution (plus 35,7 Prozent); MSI konnte sich im 2010 Channel immerhin um 16,8 Prozent steigern.

Insgesamt nahmen 2010 in Westeuropa die Umsätze mit geschäftlich genutzen Desktop-PCs gegenüber 2009 um 12,8 Prozent zu. Auch der Server-Verkauf gestaltete sich laut Context im vierten Quartal des vergangenen Jahres erfreulich (plus 7,8 Prozent gegenüber QIV/2009). Hierfür war hauptsächlich die gestiegene Nachfrage nach Storage-Kapazitäten ausschlaggebend.

Mit plus 24,8 Prozent fiel der Umsatzzuwachs im Workstation-Segment besonders hoch aus. Hierfür waren vornehmlich Kunden aus dem Banken- und Versicherungssektor verantwortlich.

Obwohl im vierten Quartal 2010 nur 3,2 Prozent mehr Desktop-PCs (Stückzahlen) als in QIV/2009 verkauft wurden, erhöhte sich damit zusammenhängende Umsatz um sieben Prozent, denn die 2010 verkauften PC-Desktops waren um fünf Prozent teurer als 2009. Gestoppt wurde hingegen das Absatzwachstum bei den so genannten Netbook-PCs.

"Trotz der leichten Marktabschwächung im vierten Quartal 2010 hat der PC-Markt das vergangenen Jahr erfolgreich abgeschlossen", meint Jeremy Davies. "2011 erwarten wir weiteren Anstieg im Segment Tablet-PCs, währende die Notebook-Abverkäufer auf dem hohen 2010er Niveau verbleiben". Außerdem rechnet der Context-CEO mit steigende Preisen und damit einhergehende höheren Umsätzen im gesamten westeuropäischen PC-Markt. (rw)

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