PC-Markt zeigt deutliche Zeichen der Erholung

18.12.2003
Der PC-Weltmarkt einschließlich Notebooks und Server hat nach über zwei Jahren der tiefen Krise wieder zuzweistelligen Wachstumszahlen zurückgefunden. Das längst überfällige PC-Replacement in den Unternehmen wird2004 laut der OEM-Industrieberatung I-Suppli für heiße Umsätze und Stückzahlen sorgen. Von ComputerPartner-Redakteur Klaus Hauptfleisch

Der PC-Markt hat das Jammertal bereits durchschritten und wird nach Schätzung von I-Suppli Market Watch (www.isuppli.com) stark an Fahrt gewinnen. Für 2004 rechnen die Analysten mit Wachstumszahlen von 14,3 Prozent bei den Stückzahlen und 14,8 Prozent bei den Umsätzen. Für 2003 geht I-Suppli angesichts des Trends zu höherwertigeren Geräten wie Notebooks und Multimedia-PCs von einem Absatzplus von 11,4 Prozent und einem Umsatzplus von 12,1 Prozent aus. Das wäre das beste Ergebnis seit dem Boomjahr 2000. Für den Zeitraum zwischen 2002 und 2007 erwarten die Marktforscher ein jährliches Wachstum von 10,7 Prozent bei den Stückzahlen und 11,1 Prozent bei den Umsätzen. Zum Vergleich: Zwischen 1998 und 2002 war nur ein jährliches Absatzplus von 8,6 Prozent zu verzeichnen, während die Umsätze im Schnitt sogar um 3,5 Prozent eingebrochen sind.

Der Auffassung, dass der Aufschwung stark Consumer-getrieben ist, hält I-Suppli-Analyst Joe D'Elia entgegen, dass das Consumer-Segment nur 30 Prozent des Weltmarktes ausmache. "Unternehmen geben Geld für IT aus, und der Trend wird eine ganze Weile anhalten", so D'Elia. Grund für den Optimismus ist das wegen steigender Wartungs- und Reparaturkosten langsam überfällige PC-Replacement in den Unternehmen. Jedoch werde das PC-Replacement anders als vor der Jahrtausendwende (Y2K-Effekt) nicht ruckartig kommen, sondern peu à peu vollzogen. Vielfach werden von Unternehmen wie von privater Hand auch immer mehr Notebooks als PC-Ersatz gekauft. Ein wichtiger Wachstumstreiber ist hier Wireless LAN, erklärt I-Suppli im Chor mit anderen Marktforschern, und das, obwohl entsprechende Hotspots in vielen Ländern einschließlich Deutschland immer noch äußerst rar sind.

War das erste Quartal in der Vergangenheit eher schwach, sorgen der boomende asiatische Markt und die hohe Nachfrage zum chinesischen Neujahrsfest für eine deutliche Verschiebung der saisonalen Verkaufszyklen.

Meinung des Redakteurs

Die Prognose des kalifornischen Marktforschungsunternehmens I-Suppli scheint schon sehr optimistisch. Die IT-Krise der zurückliegenden zwei, drei Jahre war allerdings so real wie jetzt die Erholung. Aber: Wie der PC-Markt oder die Weltwirtschaft sich entwickelt, hat auch viel mit Psychologie zu tun. Die düsteren Wolken beginnen sich zu lichten. Bleibt nur zu hoffen, dass die Botschaft selbst bis nach Deutschland durchdringt. Dann klappt es vielleicht auch hier mit dem so heiß ersehnten Aufschwung.

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