Der ComputerPartner-Referenz-PC (siehe Ausgabe 03/00, Seite 61) klärt den Fachhandel in regelmäßigen Abständen über empfehlenswerte PC-Komponenten auf. Als ein funktionsfähiges High-End-System deutet er zudem die Preisentwicklung an. Ein Massenprodukt ist das Gerät jedoch nicht. Leistung kostet Geld, und die Anschaffungskosten für einen Händler sind daher mit derzeit 2.839 Mark zuzüglich Mehrwertsteuer entsprechend hoch.
Bei Einsteiger- und Business-PCs liegt der Fokus hingegen vor allem auf den günstigen Anschaffungskosten. Preistreiber wie eine hohe Speicherausstattung, ein CD-Brenner oder eine Sound- und Grafikkarte der Luxusklasse haben im Mustertyp "Einsteiger-Business-PC" keinen Platz. Als Basis dient hier ein Motherboard mit Via-Chipsatz und integriertem Sound.
Im Gegensatz zum High-End-Referenz-PC reicht ein Arbeitsspeicher von 64 MB (statt 128 MB) aus. Ein PC100-Modul ist zum Beispiel bei Computer 2000 bereits für 116 Mark zu haben. S&S bietet einen PC133-Baustein schon ab 126,70 Mark an. Außerdem wird der CD-RW-Rekorder durch ein CD-ROM-Laufwerk ersetzt. Lite-Ons LTN-382 (40x) ist für 66 Mark erhältlich. Soll es etwas mehr sein, ist beispielsweise das 50fach-Laufwerk CD-650P von Acer (85 Mark) eine Alternative.
Für PC-Spieler ist nicht nur die Größe des Videospeichers, sondern auch der Grafikchip wichtig. Einsteiger- oder Business-Anwender können hierbei leichter zufrieden gestellt werden. Während die Annihilator Pro 256 von Creative Labs mit 479 Mark zu Buche schlägt, kostet die Xpert 2000 von ATI mit 32 MB lediglich 167 Mark. Die 16-MB-Version ist bereits für 135 Mark zu haben.
Drei Motherboards zur Auswahl
Auf diese Weise lassen sich schon einmal zwischen 650 und 720 Mark einsparen. Einen weiteren Preisschnitt können Händler mit einem weniger hochgetakteten Pentium-III-Prozessor machen. Ein PIII 550 kostet beispielsweise nur 619 Mark, doch seine Verfügbarkeit ist im Moment mehr schlecht als recht. Im Prinzip genügt für Office-Anwendungen ein Rechner auf Basis von Intels Celeron vollkommen. Mit einer Slot1-Plattform halten sich Integratoren aber einen Migrationspfad nach oben offen.
Als Motherboard kommt im "Einsteiger-Business-PC" ein Modell zum Einsatz, das einen 133-MHz-Front-Side-Bus (FSB) sowie PC133-SDRAMs unterstützt. ComputerPartner hat die Auswahl aus drei Boards von Abit, Epox und NMC, die alle mit Vias Apollo-Pro-133-Chipsatz bestückt sind. Über drei 168-Pin-Dimm-Sockel lässt sich bei jeder Hauptplatine ein Arbeitsspeicher von maximal 768 MB einbauen. Zudem können die ATX-Boards mit vier USB-Kanälen sowie einem integrierten AC’97-Audio-Chip aufwarten. Damit sparen Assembler nicht nur die Soundkarte, sondern auch zusätzlichen Bestell- und Handling-Aufwand.
Abits VA6 besitzt einen AGP-2x-Steckplatz sowie fünf PCI- und zwei ISA-Slots. Wiederverkäufer können das Board für etwa 147 Mark einkaufen. Insbesondere für Integratoren erweist sich das Soft-Menü als praktisch. Alle Einstellungen können im Bios vorgenommen werden. Dem Board liegt ein sehr ausführliches deutsches Handbuch bei.
Das Epox 6VBA2 unterstützt AGP 4x. Für Erweiterungen stehen fünf PCI-Steckplätze sowie ein ISA- und ein AMR-Slot zur Verfügung. Der Front-Side-Bus lässt sich per Jumper zwischen 66 und 150 MHz einstellen. Dem Testmuster liegt ein englisches Handbuch bei. Der HEK beträgt etwa 200 Mark.
Das 6VCX von NMC besitzt neben vier PCI-Steckplätzen zwei ISA-Slots und einen AMR-Sockel. Der FSB kann per Jumper zwischen 66 und 150 MHz eingestellt werden. Das deutsche Handbuch ist sehr ausführlich. Der Händler-EK liegt bei zirka 145 Mark.
Jedes Board mit Vor- und Nachteilen
Sowohl beim Epox- als auch beim NMC-Board ist die Halterung für die Slot1-CPU bereits fest auf der Platine angebracht. Integratoren bleibt damit lästiges Schrauben oder umständliches Hineindrücken der Plastikverankerung wie beim VA6 erspart. Neben dem üblichen Floppy- und IDE-Kabel (Ultra-DMA/66) liegen dem 6VBA2 und dem 6VCX Nortons Antivirus- sowie Ghost-Software bei.
Die drei Platinen arbeiten stabil. In der Praxis sind keine großen Unterschiede zu erkennen. Ist AGP 4x ein wichtiges Kriterium, muss die Entscheidung für das 6VBA2 von Epox fallen. Das NMC-Board hat zwar nur vier PCI-Slots, lässt sich dafür aber einfacher integrieren als das VA6 und hat zudem ein Softmodem. Da in unserem Musterrechner eine AGP-2x-Grafikkarte zum Einsatz kommt, fällt unsere Wahl letztendlich auf das 6VCX.
Standardkomponenten wie Mini-Tower, Tastatur, Scroll-Maus und Floppy belassen wir wie beim High-End-Referenz-PC. Einsparmöglichkeiten bietet noch die Festplatte. Anstelle des schnellen IBM-Laufwerks DPTA-371360 mit 7.200 rpm und 13,6 GB reduziert die MP3136 AT von Fujitsu den Gesamtpreis um weitere 44 Mark. Diese Festplatte hat ebenfalls eine Kapazität von 13,6 GB, dreht aber nur mit 5.400 rpm. Der Muster-PC für Einsteiger und Business-Anwender kommt auf einen Händlereinkaufspreis von 1.532,60 Mark zuzüglich Mehrwertsteuer. Kein schlechter Preis, wenn man bedenkt, dass es sich um Standardkomponenten und Einzelpreise handelt. (kfr)
<bb>Kurzgefasst:</b>
NMC 6VCX
Produktgruppe: ATX-Motherboard
Ausstattung: 4 PCI, 2 ISA, 1 AMR, 3 Dimm, 4 USB, AGP 2x, AC 97
Preis: 145 Mark (HEK ohne MwSt.)
Bezugsquellen: Cobbit, Delo, Ingram Macrotron, Lion, Magic
ComputerPartner-Meinung: Das 6VCX weist ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis auf und empfiehlt sich für den Einbau in Standardrechner.
Infos: www.nmc-pe.de
PC-Mustertyp für Einsteiger und Business-Anwender
Intel-Prozessor PIII 550 boxed 619,00 Mark
NMC-Motherboard 6VCX 145,00 Mark
OEM-Brand-Speicher 64 MB SDRAM/PC133 126,70 Mark
Fujitsu-Festplatte MP3136 AT mit 13,6 GB 234,00 Mark
Acer-CD-ROM-Laufwerk CD-650P, 50x 85,00 Mark
ATI-Grafikkarte Xpert 2000, 32 MB 167,00 Mark
Elan-Vital-Mini-Tower T-10AB 99,00 Mark
Siemens-Tastatur, KBPC 0 19,00 Mark
Logitech-Maus Pilot Plus S48 17,80 Mark
Mitsumi-3,5-Zoll-Diskettenlaufwerk 20,10 Mark
Gesamt 1.532,60 Mark
Alle Preise sind HEKs zzgl. MwSt.