PC-Probleme? Nicht verzagen, Intel fragen

20.03.1998

SANTA CLARA/USA: PC-Anwender sollen an Schwierigkeiten mit ihren Rechnern nicht mehr verzweifeln müssen - Chip-König Intel will dem Endkunden künftig mit Rat und Tat zur Seite stehen. Allerdings: Sorgenfreiheit kostet. Händlern will das Unternehmen damit nicht ins Gehege kommen.Mit der "Intel Answer Express Support Suite", die sich am Betreuungsbedarf kleiner Unternehmen und privater PC-Anwender orientiert, will Intel den Einstieg ins Customer-Support-Geschäft wagen. Der kostenpflichtige Service gibt seinen Kunden die Möglichkeit, per E-mail Fragen zu schicken, auf die ein Spezialist dann innerhalb von zehn Minuten mit einem Rückruf reagieren soll. Außerdem stehen dem Anwender zur Recherche eine Bibliothek mit Artikeln und Problemlösungen sowie Intel-eigene Rechenzentren zum Sichern von Backups zur Verfügung. Ebenfalls zum Angebot gehört der Virenschutz - das zugehörige Programm soll sich automatisch aktualisieren. Nicht nur Hardware-Probleme will Intel knacken helfen, auch zu über 100 Software-Paketen soll es Hilfestellung von seiten des Prozessor-Riesen geben. Für die ersten drei Service-Monate verlangt Intel eine Gebühr von 49,95 Dollar. Innerhalb dieser Zeit kann der Kunde sieben Fragen stellen, 100 MB an Daten online sichern und erhält außerdem PC-Tips. Wer den Service weiter in Anspruch nehmen will, zahlt für eine weitere Anfrage und ein Backup von 20 MB pro Monat 14,95 Dollar.

Laut James Johnson, Intels Vicepresident und General Manager (Internet Service Operation), will Intel für den PC-Anwender zum einen zur Anlaufstelle nach Ablauf der Herstellergarantie, zum anderen aber auch zum ergänzenden Service für Hard- und Software-Angebote werden. "Es gibt da ein gewisses Segment, für das bisher noch kein Service geboten wurde", meint Johnson. "70 Prozent der Hilferufe sind Fragen wie ,Hilfe, meine Werkzeugleiste ist verschwunden', oder ,Es ist 22:30, wie erstelle ich bis morgen früh eine Präsentation?'"

Der Intel-Service soll an sieben Tagen von 5 bis 23 Uhr erreichbar sein. Das Ziel: Ein Service rund um die Uhr. Über die Höhe der Investition in das Service-Geschäft hüllt sich Intel vorerst in Schweigen. Sollte sich das momentan noch auf die USA begrenzte Angebot durchsetzen, will Intel den Service noch in diesem Jahr in Europa einführen.

Entwarnung an der Händlerfront: Diesem solle damit nicht das Wasser abgraben werden, beschwichtigt Intel. Beim Service-Engagement des Unternehmens handle es sich um die typischen Hotline-Aufgaben, den Standard-Support also, der dem Händler sowieso keinen rechten Spaß mache. (taf)

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