pc.spezialist: Neues Programm zielt auf erfolgreiche PC-Händler ab

09.05.1997
BIELEFELD: Unter dem Label "microtrend" startet die Bielefelder PC-Einkaufsgemeinschaft pc.spezialist ein neues Händlerprogramm. Das Ziel: "Erfolgreiche Händler noch erfolgreicher zu machen", erklärt Geschäftsführer Thomas Kruse gegenüber ComputerPartner.Der Händler, der beispielsweise zwei Millionen Umsatz im Jahr macht, hat bei Microtrend die Chance, seinen Umsatz deutlich zu erhöhen", steht für Thomas Kruse, Geschäftsführer bei der Bielefelder Computervertriebsgemeinschaft pc.spezialist, fest. Seine Zahlen stammen aus der gerade abgeschlossenen Testphase für das seit 1995 existierende und bis dato 190 Händler umfassende, jetzt unter einem eigenen Label firmierende PC-Händlerprogramm "Microtrend".

BIELEFELD: Unter dem Label "microtrend" startet die Bielefelder PC-Einkaufsgemeinschaft pc.spezialist ein neues Händlerprogramm. Das Ziel: "Erfolgreiche Händler noch erfolgreicher zu machen", erklärt Geschäftsführer Thomas Kruse gegenüber ComputerPartner.Der Händler, der beispielsweise zwei Millionen Umsatz im Jahr macht, hat bei Microtrend die Chance, seinen Umsatz deutlich zu erhöhen", steht für Thomas Kruse, Geschäftsführer bei der Bielefelder Computervertriebsgemeinschaft pc.spezialist, fest. Seine Zahlen stammen aus der gerade abgeschlossenen Testphase für das seit 1995 existierende und bis dato 190 Händler umfassende, jetzt unter einem eigenen Label firmierende PC-Händlerprogramm "Microtrend".

Allerdings will der Geschäftsführer die Trauben für die monatlich 760 Mark (statt bisher 480 Mark) kostende Mitgliedschaft in der Einkaufsgemeinschaft deutlich tiefer hängen: "Ab 500.000 Mark Umsatz ist unser Programm für den Händler interessant", hat er errechnet.

Tiefer will der Geschäftsführer, der mit pc.spezialist einen Gruppenumsatz von 461 Millionen Mark im Geschäftsjahr 1996 (Stichtag 31. Dezember 1996) bilanzieren konnte, nicht gehen: "Darunter rentiert es sich weder für den Händler noch für uns."

Denn das Programm, das "dringend notwendig ist in einer Zeit, in der PC-Fachhändler jeden Margenpunkt dringend braucht, um zu überleben", so Kruses düster-realistische Einschätzung des PC-Fachhandels, bietet für Händler, nach der selbstverständlichen Hürde Bonitätsprüfung neben der bei Einkaufsgemeinschaften üblichen Zentralregulierung folgende - so Kruse- "signifikante" Vorteile:

Lieber gemeinsam statt einsam

- Großabnehmerkonditionen. "Unser Drei-Mann-Team verhandelt täglich mit Distributoren und Herstellern, auch im Namen der gesamten pc.spezialist-Gruppe", wirbt Kruse. Verhandelt wird derzeit für zirka 190 Händler, wovon zirka 60 Franchisenehmer von pc.spezialist sind. "Der Händler hat keine Mindestabnahmeverpflichtung. Dennoch kommt er durch unsere Gruppenstärke zu Tiefstpreisen", versichert Kruse.

- Da der Händler an den via Internet erfolgte Einkaufsinformations-dienst angeschlossen ist, kann er täglich die aktuellen Preise abrufen. Investiert er 200 Mark monatlich in eine Lotus Notes-Anbindung, erhält er "minutenaktuelle Preise" (Vertragstext Microtrend).

- Microtrend-Händler behalten laut Kruse ihre volle Unabhängigkeit, was die Order bei Distributoren und Herstellern anbelangt, die nicht von den Bielefeldern gelistet sind. Allerdings behält sich Microtrend laut Vertrag vor, Hersteller auszulisten: "Der Partner wird nicht bei Lieferanten der jeweils aktuellen Auslistungliste einkaufen." Dieser Passus stößt bei PC-Händlern allerdings auf deutliche Kritik. "Das ist absolut unüblich. Zumal Microtrend mit einer bis zu 12.000 Mark kostenden Vertragsstrafe droht, wenn ich mich darüber hinwegsetzen will", empört sich ein Händler, der unlängst eine Anfrage von Microtrends Marketingmannschaft erhalten hat, gegenüber ComputerPartner. Für Kruse steht dagegen fest: "Wir müssen für Qualität bei unseren Lieferanten und unseren Kunden sorgen. Sonst macht einer unser Geschäft kaputt."

- EDV-Schulungen für Mitarbeiter aus Vertrieb und Technik und juristische Beratung. "Händler erhalten Rechtsberatung über Anwälte, die wir stellen. Sie können sich auch betriebswirtschaftlich und arbeitsrechtlich oder bei Rechts- und Steuerfragen wie etwa Gewährleistungsstreitigkeiten beraten lassen", erklärt Kruse. "Für Jungunternehmer, die trotz aller Skepsis in den PC-Handel einsteigen wollen, gibt es bei uns Standortberatung." Mit diesem nach Angaben des Geschäftsführers einmaligen Angebot sei auch das Differenzierungsmerkmal gegenüber "reinen Einkaufsgemeinschaften" gegeben. "Händler, die im Tagesgeschäft unter Druck stehen, brauchen bei Bedarf schnelle und fundierte Beratung." Allerdings betont Kruse, daß nicht pc.spezialist berät, sondern Adressen von Anwälten bei Bedarf nennt. Wer lediglich Rechtsinformationen wie Gesetzestexte braucht, erhält diese von der Zentrale in Bielefeld.

- Schließlich halten sich die Bielefelder zugute, seit Ende Juni alle PC-Patentfragen mit IBM geklärt zu haben. "Wir haben alle Patente geprüft. Da war kein Durchkommen. So haben wir wie etwa auch Schad, Comtech, Vobis und Distributoren wie J & W oder Macrotron mit Paris ein Abkommen getroffen, das PC-Assemblieren volle Rechtssichheit verschafft", berichtet der Geschäftsführer. "Wer allerdings mehr als 500 PCs im Jahr assembliert, muß weiterhin mit IBMs Patentabteilung in Paris verhandeln.

Mindestens drei Jahre Bindung

Unterschreibt der Händler den Vertrag mit microtrend, geht er ein 36 Monate langes Bündnis mit den Bielefeldern ein. Das ist lang. So lang, daß ein Händler, der sich im Pulk der angemailten potentiellen microtrend-Mitglieder wiederfand, rätselte, "warum der Vertrag eine so lange Laufzeit hat. Bei Einkaufsgemeinschaften ist ein Jahr mit Option auf Verlängerung normal", ärgerte er sich.

Doch an der Dauer will man derzeit bei pc.spezialist nichts ändern. "Unser Erfolg beruht auf langfristigen Beziehungen mit erfolgreichen Händlern", zeigt Kruse auf. "Die relativ geringe Fluktuation unserer Mitglieder zeigt uns, daß wir richtig liegen." (wl)

PC.SPEZIALIST

Facts & Figures

1991 von Geschäftsführer Thomas Kruse in Bielefeld gegründet, konnte die pc.spezilist Computer Vertriebsgemeinschaft, trotzdem "eine Einkaufsgemeinschaft in den Augen vieler Händler negativ besetzt ist", bedauert Kruse, im Geschäftsjahr 1996 einen Außenumsatz von 461 Millionen Mark verbuchen. Zum Vergleich: 1995 betrug der Umsatz 360 Millionen Mark. Ende 1996 waren an pc.spezialist 56 Franchisenehmer und 108 Mitglieder der Einkaufsgemeinschaft. angeschlossen. Das soll nach Angaben von Kruse auf zirka 250 Mitglieder und etwa 75 bis 80 Franchisenehmer gesteigert werden. Dazu Kruse: "Unser Ziele ist: Jedes Jahr etwa 100 neue Händler zu gewinnen." Der aktuelle Stand beläuft sich auf zirka 190 Mitglieder. Mit zirka 129.000 Computersystemen im letzten Jahr kamen die Bielefelder nach eigenen Angaben auf 3,8 Prozent Marktanteile bei PCs in Deutschland.

"Der durchschnittliche Händler hat unterm Strich immer etwas davon", hat pc.spezialist-Geschäftsführer Kruse errechnet.

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