PC-Spezialist: Trotz Expansion nur mäßige Ergebnisse

20.03.1998

BIELEFELD: Obwohl die Zahl der Partnerbetriebe im zurückliegenden Geschäftsjahr um insgesamt 28 Prozent stieg, erzielte PC-Spezialist eine nur zwölfprozentige Umsatzsteigerung.Die Bielefelder PC-Handelskette erwirtschaftete eigenen Angaben zufolge im Geschäftsjahr 1997 einen Außenumsatz (inklusive Franchise-Partner) von 450 Millionen Mark. Gegenüber dem Vorjahr (400 Millionen) entspricht dies einem Zuwachs von 12,6 Prozent. Thomas Kruse, Vorstandsvorsitzender bei PC-Spezialist, bewertet das Ergebnis mit "zufriedenstellend".

Keine Angaben wollte der Chef der Handelskette zum Umsatz auf vergleichbarer Fläche machen. Sein Kommentar auf Anfrage von

ComputerPartner: "Das ist eine Art Betriebsgeheimnis." Der Umsatz der Zentrale belief sich eigenen Angaben zufolge auf elf Millionen Mark (1996: neun Millionen). Bedeckt hält sich das Unternehmen auch mit genauen Zahlen zur Gewinnsituation. Nur soviel: Die Umsatzrendite nach Steuern soll 1997 mit 10,1 Prozent konstant geblieben sein. Ungünstig auf die Gesamtbilanz hat sich laut Kruse die Kaufzurückhaltung der Kunden im zweiten und dritten Quartal ausgewirkt. Das Geschäftsjahr 1997 verlief für die PC-Handelsgruppe nicht ohne Turbulenzen (vgl. ComputerPartner 1/98, Seite 1). In die Schlagzeilen geriet die PC-Handelskette aufgrund von Unstimmigkeiten mit den Franchisenehmern. Dennoch stieg die Zahl der Partnerbetriebe 1997 von 158 (1996) auf 202 - ein Zuwachs von 28 Prozent. Darunter sind 64 Franchise-Nehmer (plus 33,3 Prozent) und 138 Einkaufspartner (plus 27 Prozent).

Zu den Neueröffnungen der PC-Kette gehören acht sogenannte N-Stores, drei davon in den neuen Bundesländern. Dieser Ladentyp ("N" steht für Nachbarschaft) soll an kleineren Standorten die Rolle eines Nahversorgers einnehmen. 1997 fiel zudem der Startschuß für das Bielefelder Großflächenprojekt "Planet Media", das unter einem Dach einen PC-Spezialist-Superstore und zehn verschiedene EDV-/IT-Unternehmen für private und gewerbliche Kunden vereint.

Allen Turbulenzen zum Trotz hält Kruse auch für 1998 an einer unverminderten Expansion der Gruppe fest. Die Zahl der Partnerunternehmen soll auf rund 250 anwachsen (plus 22 Prozent). Darüber hinaus peilt der Unternehmenschef einen Umsatzsprung auf 590 Millionen Mark an (plus 30 Prozent).

Rückwirkend zum 1. Juli 1997 ist die Bielefelder Handelsgruppe in eine Aktiengesellschaft umgewandelt worden. Das Stammkapital in Höhe von 500.000 Mark halten die beiden Vorstände Kruse (75 Prozent) und André Flottmann (25 Prozent). Für 1997 wird - bei gleicher Prozentverteilung - eine Erhöhung des Kapitals um sechs Millionen ins Auge gefaßt. Noch nicht entschieden ist laut Kruse, ob das Unternehmen an die Börse gehen wird. (god)

Thomas Kruse, Vorstandsvorsitzender bei PC-Spezialist, weiß noch nicht, ob er mit seinem Unternehmen an die Börse geht.

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