PC-Verkäufe in Q3: Deutschland ist Europasieger

11.11.1999

Deutschland liegt mit 1,57 Millionen verkaufte PCs im Ländervergleich innerhalb Europas auf der Spitzenposition. Unangefochten gilt Fujitsu Siemens hierzulande mit etwas über 500.000 verkauften Systemen - das entspricht rund einem Drittel des Gesamtmarktes - als erster Platzhirsch. Der Hersteller Compaq freut sich zwar, daß er erstmals einen Marktanteil von 14 Prozent erreicht hat, ist auf seinem zweiten Platz aber kräftig abgeschlagen. Trotzdem: Die Amerikaner verzeichneten - aufgrund ihres aggressiven Retailgeschäftes - eine Wachstumsrate von 73,8 Prozent.

Unsere Nachbarn in Frankreich kauften im vergangenen Quartal 1,06 Millionen Computer. Dabei wählen sie von Quartal zu Quartal ihre Favoriten unterschiedlich, weshalb in Q3 kaum noch etwas ist wie vorher. Packard Bell NEC fiel auf Platz zwei zurück, Compaq führt nun mit rund 160.000 verkauften PCs. Und auch in Frankreich legte Dell kräftig zu: Mit einer Wachstumsrate von 89 Prozent liegt der Direktanbieter glasklar vor HP. Die Context-Marktforscher gehen davon aus, daß Fujitsu Siemens in Frankreich ihre größte Herausforderung innerhalb Europas finden werden. "Frankreich bleibt ein schwieriges Pflaster für Fujitsu und wird nur schwer zu knacken sein", prognostiziert ein Analyst. Der französische Consumer-Markt sei von der A-Brand-Seite her beherrscht von Consumer-Electronic-Ketten wie FNAC, während sich Clones wie Cibox und Unika vor allem in den großen Einkaufszentren verkaufen.

Italien belegt im Ländervergleich innerhalb Europas Platz vier mit insgesamt 400.000 verkauften PC-Systemen. Nach der offiziellen Pleite der Olivetti Computers konnte Olidata kräftig Marktanteile gewinnen. Von Direktanbieter Dell ist in den Top Fünf noch keine Spur - das könnte sich allerdings bald ändern, er verzeichnete ein immenses Wachstum von 200 Prozent im letzten Quartal. Der Hersteller Compaq konnte seine Spitzenposition festigen - er verbucht Zuwächse von 42 Prozent. Fujitsu Siemens auf Rang fünf verdankt die gute Position vor allem den Verkäufen der Siemensianer. Nur zehn Prozent der in Italien verkauften Produkte des Joint-Ventures stammen aus dem Hause Fujitsu.

In Großbritannien wurden in Q3 insgesamt 1,33 Millionen PCs verkauft, damit rangieren die Briten im Europavergleich auf Platz zwei. Compaq und Dell lieferten sich hier ein erbittertes Kopf-an-Kopf-Rennen - das Compaq nur haarscharf gewann. Während Compaq kaum Zuwächse verzeichnen kann, legt Dell mit einem Wachstum von stolzen 56 Prozent die Latte hoch an. Die Context-Marktforscher konnten sich in ihrer Marktbewertung einen Seitenhieb auf Compaq nicht verkneifen: Der Corporate Reseller Computacenter wird in den nächsten drei Jahren die British Telecom mit Desktops von HP und Notebooks von Dell beliefern und seinen eigenen Service einbringen. Compaq-Systeme bleiben außen vor. "Das zeigt doch die Macht, die der Kanal über diejenigen Lieferanten hat, die Verwirrung darüber stiften, ob sie nun Produkt- oder Servicelieferant sein wollen", kommentiert ein Context-Mann die Tatsache, daß Computacenter Compaq nicht an dem Deal teilnehmen lassen wird.

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