PDAs und Handhelds versprechen noch Margen

09.07.2000

Es blinken die Dollar-Zeichen förmlich in ihren Augen, denn sie träumen von "irrsinnigen Wachstumsraten". Von den PDA- und Handheld-Herstellern ist hier die Rede - und glaubt man den Marktauguren, ist das kein bloßer Gag aus purem Eigeninteresse: So wird das deutsche Marktvolumen in diesem Jahr auf 515 Millionen Mark geschätzt, 2005 soll es bereits 1,2 Milliarden Mark schwer sein (siehe auch Thema der Woche, Seite 58). Versprochene Wachstumsraten von 30 Prozent jährlich lassen auf gedeihliche Geschäfte hoffen. Und diese sollte sich der Händler in der Tat nicht entgehen lassen, denn die bare Münze, die könnte bei ihm auch im Portemonnaie blinken.

Das Schöne am Markt der Taschencomputer ist, dass die Preise noch in gewinnträchtigen Höhen liegen. 10 bis 15 Prozent Marge bei der reinen Hardware lobpreist Palm-Europa-Chef Markus Bregler - wenn der Händler kein aggressives Preisgeschäft betreibt. Über 20 Prozent Gewinn verspricht zudem das mit zunehmender Marktdurchdringung immer wichtiger werdende Zubehör von der Speichererweiterung bis zur Strandtasche. Und noch viel mehr lässt sich mit Dienstleistung verdienen.

Auch wenn jetzt zunehmend der Consumer-Markt in das Blickfeld der Hersteller rückt, für den Händler liegt das Geld natürlich im Business-Geschäft verborgen. Dafür muss er sich auch jenseits der reinen Boxenschieberei fit machen. "Die Betriebssysteme werden immer professioneller. Wenn die Software übergreifend kompatibel ist, lohnt es sich auch für Systemhäuser, eigene Applikationen zu entwickeln", meint Stefan Tarach, Vorstand der Xcom AG, die bereits derartige Projekte realisiert. "Das wird eine Flut wie damals beim PC geben", prophezeit er weiter.

Handhelds können beispielsweise im Vertriebsaußendienst sehr oft Notebooks ersetzen, denn die handlichen, leichten Taschencomputer ermöglichen ebenso gut wie die großen Brüder den mobilen Kontakt zum Unternehmen samt Datenabgleich. Für die zeitnahe Disposition der Lagerbestände und das sichere Planen der Aufträge bedarf es keiner 10.000-Mark-Geräte. Außerdem ersparen die Handhelds das manuelle Erfassen von Lieferscheinen. Taschencomputer können tatsächlich Server verkaufen, meint denn auch Markus Bregler.

Was dem Markt der Minirechner letztlich richtig zum Durchbruch verhelfen wird, ist die Web-Anbindung. Mit den nahenden Mobilfunk-Standards GPRS und UMTS werden entsprechende Bandbreiten zur Verfügung stehen. Es wird Zeit für den Händler, sich technisch fit zu machen, wenn er sich diese Chance nicht entgehen lassen will.

Silvia Lautz

slautz@computerpartner.de

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