PDAs: vom Männerspielzeug zur festen Unternehmensgröße

16.11.2000
Bis die Unternehmenswelt bereit für den planvollen Einsatz von Minirechnern ist, wird noch einige Zeit ins Land gehen. Das Systemhaus Bitplan gehört jedoch zu denjenigen, die sich schon jetzt für den großen Boom bereithalten.

Minirechner sind allenthalben auf dem Vormarsch, doch "PDAs als fest integrierter Bestandteil der Unternehmens-EDV sind noch Zukunftsmusik", weiß Wolfgang Fahl, Geschäftsführer der Bitplan GmbH in Meerbusch. Nichtsdestotrotz will sich das Systemhaus in diesem Markt schon heute einen Namen machen, denn "in zwei Jahren fangen die Großunternehmen an, Projekte auf- und in fünf Jahren umzusetzen", ist sich Fahl sicher.

Damit das Mobile-Computing-Geschäft mit den PDAs richtig losgehen kann, müssen erst noch diverse technische Voraussetzungen erfüllt werden: "Bluetooth für das kabellose Arbeiten und eine schnelle Datenverbindung dank UMTS sind hier die wichtigsten Eckpfeiler", erläutert der Bitplan-Chef. Außerdem sei hinsichtlich der Software noch keine Standardisierung da.

"Wir setzen im Moment auf den Marktführer Palm und sprechen die Early-Adapters an, denn heute werden PDAs in der Regel noch als Männerspielzeug angesehen", beschreibt Fahl den aktuellen Stand der Dinge. "Inzwischen entdecken diese Nutzer, dass man ja tatsächlich ganz interessante Sachen mit den Geräten machen kann. Vorstände wollen auf einmal eine Lösung für ihr Unternehmen." In den EDV-Abteilungen fänden sich immer öfter Chefs und Mitarbeiter mit PDAs und Handhelds ein.

Bitplan wurde im Juli 1999 gegründet, das Geschäft basiert vor allem auf dem Consulting-Bereich. "In der Regel wenden sich die EDV-Abteilungen von Großunternehmen, die Probleme mit neuen Themen haben, an uns. Wir verstehen uns als Software-Architekten und wollen unser Know-how auch in Mobile-Computing-Projekten umsetzen", erklärt Fahl.

In Sachen PDA-Projekte habe es bislang etwa 25 kleinere Aufträge gegeben, "inzwischen sind wir soweit, dass wir damit auch Geld verdienen", so der Bitplan-Chef. Ein Problem sei ganz klar die Erwartungshaltung der Kunden, die den Kaufpreis der Hardware als Messlatte anlegen und nicht sehen, dass die Software-Entwicklung ebenfalls kostspielig ist. "Deshalb ist es unser Ziel, das Mobile Computing in Gesamtprojekte einzubinden, da stehen ganz andere Etats zur Verfügung. Die Kunden kippen hinten über, wenn sie hören, dass wir bei portablen Projekten unter 20.000 Mark Umfang Verluste machen." Ein PDA-Projekt lohne sich erst ab 100 Geräten.

Da sich Bitplan vornehmlich auf Palm als Lieferant stützt, stellt sich die Frage, ob man nicht oftmals Probleme angesichts der Lieferschwierigkeiten des Herstellers hat. "Wir haben unsere Quellen und bekommen die Geräte auch dann, wenn sonst auf dem Markt nichts zu kriegen ist", schmunzelt Fahl. (via)

www.bitplan.de

BITPLAN GMBH

Facts & Figures

Im Juli 1999 ging die Bitplan GmbH an den Start, gegründet wurde sie von Wolfgang Fahl, Frank Hoffmann und Martin Gummersbach, die sich auch heute noch die Geschäftsleitung teilen. In den ersten zwölf Monaten konnten die Meerbuscher etwa 1,4 Millionen Mark umsetzen. 2002 wollen sie sich in eine AG umwandeln lassen, "dafür sehen wir aber einen Umsatz von deutlich mehr als zwei Millionen Mark als Voraussetzung an", erläutert Fahl.

Die Bitplan GmbH verdient sich zum einen ihre Brötchen im klassischen IT-Consulting-Bereich, zum anderen wollen die Meerbuscher speziell im Mobile-Computing-Segment mit PDA/Handheld-Lösungen Fuß fassen. Das Unternehmen kann hier bereits eigene Produkte vorweisen: Den "Smartevent", ein konfigurierbarer Messe- und Veranstaltungsführer, der auf der DMS-Expo erstmals zum Einsatz kam, sowie ein Packprogramm nach Winzip-Muster für Palm-Daten. Auf der Systems stellte Bitplan außerdem ein Tool namens "Smartgenerator" für die plattformübergreifende Entwicklung vor. (via)

Zur Startseite