Peacock geht in Actebis auf

12.02.2004
Insider bezeichneten die Entscheidung, Peacock und Actebis Deutschland zusammenzulegen, als "längst überfällig". Ab dem 1. April werden die beiden Distributoren am Standort Soest, der Actebis-Zentrale, fusionieren. Von ComputerPartner-Redakteurin Cornelia Hefer

"Von unseren Kunden und den Peacock-Mitarbeitern wurde die Entscheidung positiv aufgenommen", zog die neue Actebis-Geschäftsführerin Bärbel Schmidt gegenüber ComputerPartner ein erstes Fazit. Warum die Entscheidung gerade jetzt fiel, liegt auf der Hand: Nach dem Weggang von Actebis-Chef Michael Urban und dem Einzug von Joe Hemani als potenziellem Käufer der gesamten Gruppe befand sich das Unternehmen "in einem Entscheidungsvakuum", wie Branchenkenner berichten. Nachdem die Verhandlungen zwischen Otto und Westcoast-Chef-Hemani geplatzt sind und Actebis mit Schmidt eine neue Frontfrau für das Deutschland-Geschäft gefunden hat, geht in Soest wieder etwas vorwärts.

Die neue Actebis-Geschäftsführerin Schmidt bezeichnete die Maßnahme "angesichts des anhaltenden Margendrucks als Gebot wirtschaftlicher Vernunft". Gegenüber ComputerPartner räumte sie ein, dass bei "der aktuellen Marktlage in Deutschland kein Platz mehr für vier große Distributoren" sei. Insgesamt soll dieser Schritt die Profitabilität der gesamten Gruppe stärken.

Actebis bietet allen Peacock-Mitarbeitern einen Arbeitsplatz in Soest an. Die Peacock-Geschäftsführer Jörg Nieder und Ron Bulla sollen "Führungsaufgaben innerhalb der Actebis-Gruppe übernehmen", teilte Actebis mit. Der Name Peacock wird - Stand heute - erhalten bleiben und soll in einem geänderten Firmennamen wieder auftauchen.

Das Peacock Campus Education Center wird laut Actebis "in seiner eigenständigen Position unter diesem Namen weitergeführt". Das in Bad Wünnenberg-Haaren angesiedelte Logistikzentrum sei von der aktuellen Maßnahme nicht betroffen, so die Soester weiter.

Meinung der Redakteurin:

Dass Peacock langfristig keine Zukunft mehr in der Actebis-Gruppe hat, war klar. Nach langem hin und her hat der Mutterkonzern Otto jetzt eine eigentlich überfällige Entscheidung getroffen. Für Actebis war das ein Schritt in die richtige Richtung.

Zur Startseite