Per Lichtstrahl zum Kunden

11.09.2000
Große Datenmengen lassen sich per Telefonkabel nur schwer übertragen. Außerdem verlangt die deutsche Telekom horrende Preise für Standleitungen. Optical Access Incorporation verspricht Abhilfe.

Das Wachstum einer Firma lässt sich nur schwer voraussagen. Beim Start sind es oft nur wenige Mitarbeiter. Aber im Lauf der Zeit werden es immer mehr, und der Platz reicht nicht aus. Schließlich muss ein weiteres Gebäude angemietet werden. Diese Dezentralisierung macht es nicht nur der Unternehmensleitung schwer. Auch der Systemadminstrator steht vor großen Problemen. Denn schließlich soll jeder Mitarbeiter auf das interne Firmennetz zugreifen können. Eine Lösung ist die Telefonleitung. Doch die ist langsam und kostet Miete. Eine bessere und schnellere Lösung wäre die Verlegung einer Glasfaserleitung. Die bietet hohe Übertragungsraten, allerdings auch zu einem hohen Preis. Außerdem kommt erschwerend hinzu, dass sich die Planung und der Bau einer solchen Lösung schnell über mehrere Monate, wenn nicht gar Jahre erstreckt. Denn um das Glasfaserkabel zu verlegen, muss fast immer auch die Straße aufgegraben werden.

Optische Datenübertragung ohne Glasfaser

Eine schnelle und kostengünstige Lösung aus dieser Misere bietet die Firma Optical Acces Incorporation mit ihrer lasergestützten Übertragungsstrecke an. Das System arbeitet mit denselben Komponenten wie eine Glasfaserstrecke, eben nur ohne Glasfaser. Es braucht keine Straße aufgegraben zu werden, und es müssen keine Kabel verlegt werden. Besteht eine direkte Sichtverbindung zwischen den beiden zu verbindenden Gebäuden, ist die Strecke sogar an einem einzigen Tag installiert. Die Entfernung kann zwischen 100 Meter und bis zu vier Kilometer betragen. Ist keine direkte Sichtverbindung möglich oder liegen die Gebäude zu weit auseinander, arbeitet man mit einer oder mehreren Relaisstationen.

Optical Access arbeitet mit denselben Komponenten wie bei einer Glasfaserverbindung. Die Datenübertragung findet nämlich innerhalb derselben optischen Fenster, nämlich bei 850, 1310 und 1550 Nanometer, wie bei der Glasfaser statt. Da Luft in diesen optischen Bereichen ähnliche Dämpfungseigenschaften wie eine Glasfaser hat, können jetzt auch die preiswerten (da Massenproduktion) Laserdioden zum Einsatz kommen. Das macht die gesamte Anlage recht preisgünstig. Denn teure und kaum gefertigte Spezialbauteile werden nicht benötigt.

Umwelteinflüsse

Bei schlechtem Wetter geht die Datenübertragungsrate auf niedrige Werte zurück, mögen jetzt Verfechter der kabelgebundenen Verdrahtung einwerfen. In einem Punkt haben sie recht. Bei starkem Nebel muss eine optische Lösung einfach versagen. Regen und Schneefall stören den Datenverkehr aber kein bisschen. Denn die verwendeten Laserdioden senden in den optischen Fenstern von 850, 1310 und 1550 Nanometer. Licht mit dieser Frequenz durchdringt Regen sehr gut.

Bei starkem Nebel allerdings schaltet das System dann sofort auf eine Funkverbindung um. Damit ist der Datentransfer automatisch sichergestellt.

Damit zum Beispiel ein durch den Laserstrahl durchfliegender Vogel keinen Dropout verursacht, arbeitet das System mit vier voneinander unabhängigen Laserstrahlen. Zusätzlich wird der Strahl noch künstlich aufgeweitet, so dass er am Empfänger eine Größe von ungefähr zwei Metern besitzt.

Dieser Punkt ist besonders wichtig, da hohe Gebäude durch Windeinflüsse ein wenig schwanken. Würde man den Strahl besonders eng halten, würde die Datenverbindung dann sofort abreißen.

Der Sicherheitsaspekt

Eine wichtige Forderung für den Transport firmeninterner, vertraulicher Daten ist die Sicherheit. Auch hier bietet die optische Übertragung Vorteile. Im Gegensatz zu einer gemieteten Standleitung, wo sich von außen ein Hacker einschleichen kann, ist so etwas hier nicht möglich. Auch Funkverbindungen lassen sich mit dem richtigen technischen Equipment abhören. Denn Funkwellen strahlen nach allen Seiten.

Eine optische Datenverbindung dagegen ist recht abhörsicher, da der Laserstrahl geradlinig verläuft. Seitlich tritt keinerlei Streustrahlung auf, die jemand abhören kann. Ein weiterer Vorteil der optischen Übertragung: Es wird keinerlei Störstrahlung (Elektrosmog) erzeugt. Und dieser Punkt wird immer wichtiger.

In der Praxis lässt sich mit der optischen Richtfunkstrecke sehr einfach eine Kommunikation zwischen zwei und/oder mehr Gebäuden aufbauen. Im Gebäude selbst braucht an der bestehenden ITLösung nichts verändert werden. Einzig ein neues Kabel (Kupfertechnologie) muss zum Dach führen. Dort wird der optische Transponder montiert und sorgt dann für die Weiterleitung der Daten von und zum nächsten Gebäude. Mit Hilfe einer ganzen Reihe von Transpondern auf den Dächern und den entsprechenden Routern in den einzelnen Gebäuden lässt sich so schnell ein optisches Netz aufbauen, das völlig autark arbeiten kann. Dank der integrierten Switches kann das Netzwerk so außerdem immer auch eine schnelle Übertragung zu den jeweiligen einzelnen Rechnern sicherstellen. (jh)

www.opticalaccess.com

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