Perfekt: Microsoft kauft Navision

08.05.2002
Was in der vergangenen Woche noch als Gerücht kursierte, hat sich bestätigt: Der Software-Gigant Microsoft bietet den Aktionären des Hersteller von Unternehmens-Software Navision 300 Dänische Kronen pro Aktie oder wahlweise Microsoft-Aktien. Der Gesamtwert der Transaktion beträgt circa 1,5 Milliarden Euro. Navision geht in die Business Solutions Divison von Microsoft auf. Der Hauptsitz der Dänen in Vedbaek wird zum wichtigsten Entwicklungsstandort von Microsofts Unternehmens-Software in EMEA (Europe, Middle East und Afrika).Jesper Balser, Co-CEO bei Navision, wird Director of Global Strategy, und Preben Damgaard, ebenfalls Co-CEO bei Navision, übernimmt die Position des Director of EMEA Operations for Microsoft Business Solutions. Beide berichten an Doug Burgum, Senior Vice President bei Microsoft und Präsident von Microsoft Great Plains. Navisions Vertriebspartner reagieren zumeist positiv auf die Übernahme. Dazu trägt vor allem das verbesserte Standing im künftig noch stärker werdenden Wettbewerb mit SAP bei. Doch die Freude könnte bald dem Schmerz weichen, wenn die Redmonder ihr Produktportfolio im ERP-Bereich konsolidieren. Branchenkenner erwarten, dass Microsoft in unbestimmter Zeit eine neue Software-Generation auf den Markt bringt, die dann nur noch aus einer gemeinsamen ERP-Suite von Navision und Great Plains bestehen wird. Doug Burgum definiert die anvisierte Marktgröße für Unternehmen mit 100 bis 800 Millionen Dollar oder bis zu 500 eingesetzten PCs. Er betont aber, dass keine Pläne bestehen, den Direct-Sales auszubauen, um Großunternehmen zu bedienen. Dennoch wird Microsoft spätestens, wenn SAP seine SMB-Suite auf den Markt bringt, mit dem Marktführer aus Walldorf seine Kräfte messen müssen. Richtig eng wird es vor allem für die vielen Independent Software Vendors (ISVs) von Microsoft wie Sage KHK. Die Redmonder und die Walldofer nehmen diese in allen Segmenten, und gerade bei der Sage Group auch über alle Produktlinien, in die Zange. Das gilt derzeit noch nicht für den Soho-Markt (Small and Home Office)in Europa. Aber das Microsoft auch dort gute Verdienst-Chancen sieht, ist unzweifelhat. In den USA bieten die Redmonder für diese Zielgruppe bereits seit einem Jahr die Software „Small Business Manager" an. Lesen Sie in der nächsten Ausgabe der ComputerPartner, was Microsoft mit Navision wirklich will, welches Produkt die besten Überlebenschancen hat und warum die meisten Vertriebspartner der Dänen die Übernahme positiv bewerten.(hei)

Was in der vergangenen Woche noch als Gerücht kursierte, hat sich bestätigt: Der Software-Gigant Microsoft bietet den Aktionären des Hersteller von Unternehmens-Software Navision 300 Dänische Kronen pro Aktie oder wahlweise Microsoft-Aktien. Der Gesamtwert der Transaktion beträgt circa 1,5 Milliarden Euro. Navision geht in die Business Solutions Divison von Microsoft auf. Der Hauptsitz der Dänen in Vedbaek wird zum wichtigsten Entwicklungsstandort von Microsofts Unternehmens-Software in EMEA (Europe, Middle East und Afrika).Jesper Balser, Co-CEO bei Navision, wird Director of Global Strategy, und Preben Damgaard, ebenfalls Co-CEO bei Navision, übernimmt die Position des Director of EMEA Operations for Microsoft Business Solutions. Beide berichten an Doug Burgum, Senior Vice President bei Microsoft und Präsident von Microsoft Great Plains. Navisions Vertriebspartner reagieren zumeist positiv auf die Übernahme. Dazu trägt vor allem das verbesserte Standing im künftig noch stärker werdenden Wettbewerb mit SAP bei. Doch die Freude könnte bald dem Schmerz weichen, wenn die Redmonder ihr Produktportfolio im ERP-Bereich konsolidieren. Branchenkenner erwarten, dass Microsoft in unbestimmter Zeit eine neue Software-Generation auf den Markt bringt, die dann nur noch aus einer gemeinsamen ERP-Suite von Navision und Great Plains bestehen wird. Doug Burgum definiert die anvisierte Marktgröße für Unternehmen mit 100 bis 800 Millionen Dollar oder bis zu 500 eingesetzten PCs. Er betont aber, dass keine Pläne bestehen, den Direct-Sales auszubauen, um Großunternehmen zu bedienen. Dennoch wird Microsoft spätestens, wenn SAP seine SMB-Suite auf den Markt bringt, mit dem Marktführer aus Walldorf seine Kräfte messen müssen. Richtig eng wird es vor allem für die vielen Independent Software Vendors (ISVs) von Microsoft wie Sage KHK. Die Redmonder und die Walldofer nehmen diese in allen Segmenten, und gerade bei der Sage Group auch über alle Produktlinien, in die Zange. Das gilt derzeit noch nicht für den Soho-Markt (Small and Home Office)in Europa. Aber das Microsoft auch dort gute Verdienst-Chancen sieht, ist unzweifelhat. In den USA bieten die Redmonder für diese Zielgruppe bereits seit einem Jahr die Software „Small Business Manager" an. Lesen Sie in der nächsten Ausgabe der ComputerPartner, was Microsoft mit Navision wirklich will, welches Produkt die besten Überlebenschancen hat und warum die meisten Vertriebspartner der Dänen die Übernahme positiv bewerten.(hei)

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