Stressjob für Führungskräfte

Personalabbau - auch die "Vollstrecker" leiden

17.02.2009
Sabine Grüner gibt Tipps, wie Leitende Angestellte mit Mitarbeiterentlassungen besser umgehen können.

Mitarbeiterentlassungen belasten alle Beteiligten: Die gekündigten Mitarbeiter, die "Survivors" - und die Führungskräfte, die die von der Unternehmensführung getroffene Entscheidung umsetzen müssen. Denn als "Vollstrecker" stehen sie an der emotionalen Front.

"Wir bauen Personal ab" - diese Entscheidung wird in den kommenden Monaten wahrscheinlich eine wachsende Zahl von Unternehmen treffen. Also werden viele operative Führungskräfte vor den Fragen stehen: Wie setze ich diese Entscheidung meiner Vorgesetzten um? Und: Wie führe ich meine Mitarbeiter, wenn feststeht, dass 10 oder gar 20 Prozent von ihnen in absehbarer Zeit das Unternehmen verlassen müssen - auch wenn noch nicht klar ist, wen dieses Schicksal trifft? Denn dies ist oft die Crux speziell wenn große Unternehmen einen Personalabbau beschließen: Dann beginnt häufig eine monatelange Hängepartie, bevor endlich feststeht, wer gehen muss und die Trennung vollzogen ist.

Dieser Schwebezustand lähmt in der Regel das gesamte Unternehmen. Denn unter dem Beschluss Personalabbau leiden letztlich alle Mitglieder der Organisation. Deshalb kann der Appell an die Entscheider in den Unternehmen nur lauten: Wenn schon ein Personalabbau unvermeidbar ist, dann handelt und entscheidet wenigstens schnell. Damit die Hängepartie möglichst bald beendet ist und der Blick wieder nach vorne gerichtet werden kann.

Schwierige Situation für Führungskräfte

Ein zweiter Appell an die Unternehmensführung muss lauten: Unterstützt die Führungskräfte, die eure Entscheidung umsetzen müssen, soweit möglich bei ihrer Arbeit. Denn sie durchleben ein Wechselbad der Gefühle - speziell wenn sie befürchten müssen, dass mittelfristig ein Kündigungsschreiben auch in ihrem Briefkasten liegt. Auf sie kommt mit dem Beschluss "Wir entlassen Mitarbeiter" eine deutliche Mehrbelastung zu. Zum einen emotional, denn sie stehen im unmittelbaren Dialog mit den betroffenen Mitarbeitern, also an der emotionalen Front; zum anderen arbeitsmäßig, denn mit einem Personalabbau sind zahlreiche Zusatzaufgaben verbunden.

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