Philips: wo Umsätze mit Peripherie locken

11.04.1999
HAMBURG: Immer mehr Produkte von Philips halten Einzug in die IT-Branche. Doch damit allein gibt sich der Unterhaltungselektronik-Gigant nicht zufrieden. Er will Spitzenplätze im Monitor-, Projektor- und Zubehör-Business.

Das nächste Geschäftsjahr dürfte für die Monitorbranche ein heißes Jahr werden: So mancher Anbieter will und muß seinen Stückzahlenabverkauf massiv erhöhen, um seine Umsätze zu halten. Philips hatte laut Bryian Norris Research im zweiten Quartal 1999 im CRT-Bereich 2,8 Prozent Marktanteil nach verkauften Stückzahlen. Im LCD-Segment waren es 5,1 Prozent.

Damit will sich Andreas Stelling, Geschäftsbereichsleiter PC-Peripherals bei der Philips GmbH, aber nicht zufrieden geben: "Unser Ziel ist es, 2000 in Deutschland unter die Top-Drei der Anbieter zu kommen - im CRT- und TFT-Bereich."

Diese Vorgabe auch zu erreichen, hält der Philips-Manager für realistisch: "Wir sind mit der breitesten Produktpalette im Markt aufgestellt: Philips bedient das Einstiegssegment, den Business-to-Business-Bereich, und wir haben im Monitorbereich ein Gesamtdesign für ‘Short und Flach’ aufgestellt", argumentiert Stelling.

Im LCD-Geschäft baut der Manager auf das internationale Joint-Venture von Philips und der südkoreanischen LG. "Unsere deutsche Niederlassung profitiert jetzt schon von den Lieferungen. Wir kaufen unsere Ware bei der Philips-Division, die im Konzern für das Komponentengeschäft zuständig ist und den Deal mit LG abgeschlossen hat. Derzeit haben wir beispielsweise zwei LCD-Produkte im Angebot, und Anfang 2000 werden es vier sein", erklärt Stelling.

Trotz Taiwan-Krise und daraus resultierenden Engpässen will die Philips GmbH die Preise für LCD-Produkte im Markt stabil halten und nicht wieder wie im letzten Jahr die Preisschraube massiv nach unten drehen: "Für bereits am Markt etablierte Modelle werden wir die Preise nicht großartig ändern. Aber es wird neue Preispunkte für neueingeführte Produkte geben", sagt Stelling.

BEI PROJEKTOREN BEREITS ERFOLGREICH

Doch Philips konzentriert sich nicht ausschließlich auf das Geschäft mit den Monitoren. Auch in dem erweiterten Peripherie-Business will man Marktanteile hinzugewinnen. Nach eigenen Angaben sehr erfolgreich läuft bereits das Geschäft mit Projektoren. Mit der Einführung der "Hopper"-Familie, einer ultra-portablen Projektorserie auf hohem Qualitätsniveau mit extrem leisem Lüfter, kam in diesem Segment nach Angaben von Stelling der Durchbruch. Hinter Sony habe man im letzten Quartal immerhin schon Platz zwei in Deutschland belegt. Dabei sieht der Philips-Manager noch großes Potential in diesem Markt: "In allen Unternehmen, die mehr als zehn Mitarbeiter beschäftigen, könnte durch den Einsatz eines Projektors viel Geld gespart werden - immer mehr Firmen erkennen das." Wie andere Anbieter auch versucht Philips, die potentiellen Kunden verstärkt über den IT-Kanal, dabei im speziellen über die Notebook-Verkäufer, anzusprechen, und arbeitet für den Vertrieb der Geräte bereits mit Delo und Monitor 2000 zusammen.

KLEINVIEH MACHT AUCH MIST

Im Zubehörsegment setzt Stelling auf Webcams und Multimedia-Lautsprecher - seiner Ansicht nach echte Wachstumsmärkte der nächsten Jahre. "Besonders Webcams gehen mehr und mehr in die Breite. Die Geräte sind hipp, per USB einfach zu installieren, und Bewegtbild macht eine E-Mail einfach lebendiger", so der Philips-Manager.

Über alle Segmente betrachtet, will sich Stelling aber auf jeden Fall auf die Kernkompetenzen des Unternehmens konzentrieren. "Der Profit unter dem Strich muß letztendlich stimmen." (akl/ch)

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