Phonet-Telecom-Chef Hirschmann rechnet beim Umsatz bereits in Milliarden

20.03.1998

HILDEN: Eine Umsatzsteigerung von 37 Prozent dank Handy-Boom meldet die Phonet AG für das abgelaufene Geschäftsjahr. Im Mobilfunk und der Integration von Computer und Telefon sieht der Telekommunikations-Distributor denn auch seine Wachstumsfelder der Zukunft. Der Gang an die Börse soll das nötige Kleingeld für die weitere Expansion ins europäischen Ausland bringen.Spätestens in vier Jahren werden wir eine halbe Milliarde Mark Umsatz realisieren." Starke Worte vom Phonet-Vorstandsvorsitzenden Günter Horst Hirschmann anläßlich der Präsentation der 97er-Geschäftszahlen.

Im vergangenen Jahr steigerte das Handelsunternehmen für Telekommunikationsprodukte den Umsatz um 37 Prozent auf 100 Millionen Mark. Das Ergebnis vor Steuern stieg um 23 Prozent auf 2Millionen Mark. Zu je einem Drittel trugen ISDN/DECT-Endgeräte, kleine ISDN-TK-Anlagen und Mobilfunk zum Erlös bei. "Eine Mixtur, mit der man gut schlafen kann", meint der Phonet-Boß. Durch das Auslaufen des ISDN-Förderprogramms der Deutschen Telekom im Sommer 1996 sank der Absatz der TK-Anlagen bei Phonet auf einen Anteil von 13,3 Prozent (Vorjahr: 38,2 Prozent). Eine Entwicklung, die vorhersehbar war, aber in diesem dramatischen Ausmaß "nur von wenigen erwartet wurde" (Hirschmann). Mehr als kompensiert wurde dieser Rückgang durch die Sparte Mobilfunk, die von den Hildenern 1995 ins Programm genommen wurde. Annähernd 40 Prozent, sprich 38,7 Millionen Mark, steuerte im letzten Jahr das Handy-Geschäft zum Umsatz bei.

Börsengang im nächsten Jahr

Aufgrund der Akquisitionen von ABC in Troisdorf und Telux in Luxemburg stieg der Umsatz im Konzern auf 170,3 Millionen Mark (1996: 72,9 Millionen). Das Vorsteuerergebnis liegt bei 5,4 Millionen Mark (Vorjahr: 1,8 Millionen), worin 1,5 Millionen Mark akquisitions- und emissionsbedingte Sonderbelastungen bereits berücksichtigt sind. "Aufgrund des guten Ergebnisses" wird der Vorstand der Hauptversammlung eine erhöhte Dividende von 1,30 Mark pro Aktie vorschlagen. Der Zeitpunkt für den Börsengang wurde leicht nach hinten geschoben. Im ersten Halbjahr 1999 soll es jetzt soweit sein, daß am neuen Markt in Frankfurt Inhaberaktien gehandelt werden. Der Emissionserlös soll nicht nur der Stärkung der Position in Deutschland dienen, sondern auch die europäische Expansion vorantreiben.

Nach Österreich, der Schweiz und Luxemburg übernahmen die Hildener gerade einen 50-Prozent-Anteil an dem slowenischen Unternehmen Ameritel. "Wenn sich das europäische Geschäft planmäßig entwickelt, ist der nächste logische Schritt, nach Frankreich und Belgien zu gehen", führt Hirschmann aus, schiebt aber die Ausführung dieser Pläne mehr ins zweite Halbjahr 1999.

CTI ist strategisches Geschäftsfeld

Ein Schwerpunkt von Phonet sind zunehmend Hard- und Software-Lösungen für die Computer-Telefon-Integration (CTI). Zwar macht diese Produktgruppe erst 1,4 Prozent des Phonet-Umsatzes aus, aber Hirschmann sieht CTI vor dem Durchbruch.

Das sagte er bereits Anfang letzten Jahres, aber "die Zurückhaltung im Fachhandel beim Vertrieb von CTI-Produkten war stärker als erwartet". Hirschmann mißt dem CTI-Geschäft strategische Bedeutung zu: "Der Fachhandel hat eine Riesenzukunft, wenn er es schafft, in den neuen Technologien Kompetenz zu erlangen." Zudem sei ein lösungsorientierter Händler weniger gefährdet durch die Konkurrenz der Großvertriebsformen.

Für das laufende Jahr hat Hirschmann sich das Ziel von "deutlich über 200 Millionen Mark Konzernumsatz" gesteckt.

Die Zahl der Fachhandelskunden soll von derzeit 5.600 auf 6.000 erhöht werden. Und die nächste Firmenübernahme steht auch schon an: In diesen Tagen will der Vorstandsvorsitzende den Kauf eines Unternehmens bekanntgeben, "das die Funktechnik in Deutschland dominiert". (ak)

Frank & Walter lud ein - und 300 Fachbesucher folgten dem Ruf nach Berlin. Im Hilton Hotel stellte der Distributor sein Fachhändlerprogramm vor, Referenten von Canon und Microsoft präsentierten ihre Produktneuheiten. Im Mittelpunkt des Interesses stand

dem Veranstalter zufolge Hewlett-Packard ...

... die anschaulich versicherten, die Fachhandelspartner bei dem gemeinsam mit F&W gestarteten "Build-to-Order"-

Programm keinesfalls im Regen stehenlassen zu wollen.

Das nächste Ziel der Roadshow: Mitte Mai in Hamburg.

Zur Startseite