Aiptek-CEO Peter Chen

Pico Projector mit 500 Lumen möglich, aber

05.11.2009
Aiptek war einer der ersten Anbieter eines so genannten Pico Projector. Das für November 2009 angekündigte Spitzenmodell bringt es gerade mal auf 15 Lumen. 500 Lumen wären in einigen Jahren auch möglich, aber nicht batteriebetrieben, so Aiptek-CEO Peter Chen.

Aiptek war einer der ersten Anbieter eines so genannten Pico Projector. Das für November 2009 angekündigte Spitzenmodell bringt es gerade mal auf 15 Lumen. 500 Lumen wären in einigen Jahren auch möglich, aber nicht batteriebetrieben, so Aiptek-CEO Peter Chen.

Wie bei vielen mobile Geräten ist der Akku der größte Flaschenhals, mit Li-Ion-Zellen fahren zwar schon Autos, im Kleinen wartet man aber immer noch auf entsprechend winzige Brennstoffzellen. Das kann aber Jahre dauern.

Gerade im Batterie- oder Akkubetrieb liegt aber der Sinn dieser Beamer im Westentaschenformat. 2010 will Aiptek ein netzstromunabhängiges Gerät mit 50 Ansi-Lumen auf den Markt bringen. Mit Netzstrom könnte man auch auf 200 Lumen hochgehen. Ein von BenQ angekündigter Pikoprojektor mit 100 Lumen hält er nur mit Netzstrom für möglich.

Mit 50 Ansi-Lumen begannen vor drei Jahren die ersten LED-Mini-Beamer, die ungefähr die Breite und Tiefe eines tragbaren CD-Players haben. Mit 170 Lumen war Samsung in dem Segment einige Zeit unbestrittener Weltmeister, bis LG Mitte 2009 den HS200 genannten Chocolate-Beamer-Nachfolger mit 200 Ansi-Lumen herausbrachte.

Die meisten Pikoprojektoren, so auch Samsungs Beamer-Handy, erreichen gerade mal Lichtstärken von maximal 10 Lumen. Aipteks erster Vertreter der Art war vor einem Jahr der T10 mit 6 Lumen. Damit war selbst in den relativ dunklen Messefluren der IFA kaum ein gescheites Bild möglich. Ausgewachsene Business-Beamer fangen heute meist bei 2.000 Lumen an, bei Heimkinoprojektoren sind aufgrund des besseren Kontrastes 1.200 bis 1.500 Lumen optimal.

Mit 15 Ansi-Lumen soll im November der T30 daherkommen, der mit entsprechendem Anschlusskabel unter anderem für Apples iPhone und iPod entwickelt wurde.

Während die meisten Geräte mit Texas Instruments DLP-Pico-Chipsatz ausgestattet sind, hat sich Aiptek übrigens früh für LcoS (Liquid Crystal on Silicon, bei JVC D-ILA, bei Sony auch SXRD genannt) entschieden. Anfangs kamen die LcoS-Chips von 3M, heute bezieht Aiptek sie auch von anderen Zulieferern, so Chen.

LcoS ist quasi eine Exotentechnologie im Markt, der sich jeweils etwa zur Hälfte in DLP (TI) und LCD (Epson) aufteilt, verbindet aber die Vorzüge beider führenden Technologien und besticht vor allem durch eine hervorragende Farbwiedergabe.

Bei den Pikos sind noch keine HD-Auflösungen drin, aber JVC und Sony haben schon sogenannte 4K-Geräte im Portfolio, welche mit 4.096 x 2.160 Bildpunkten die vierfache HD-Auflösung bietet. Da kommen weder DLP noch LCD mit.

Beamer-Ghettoblaster & Co.

Ganz neu bei Aiptek im Sortiment ist ein, "Mobile Cinema D10" genannter DVD-Player mit integriertem Pikoprojektor auf LcoS-Basis, dessen Helligkeit mit 13 Ansi-Lumen angegeben ist. In quietschbabyblau gehalten, erinnert das Gerät, das noch vor Weihnachten für rund 180 Euro auf den Markt kommen soll, allerdings eher an eine Unterwasserkamera.

Ob und wann Aiptek diesen Beamer-Ghettoblaster nach Europa bringt, ist noch nicht sicher.
Ob und wann Aiptek diesen Beamer-Ghettoblaster nach Europa bringt, ist noch nicht sicher.

Einen ganz schicken Nachfolger hat Aiptek einer kleinen Schar von Journalisten, darunter auch dem Autor dieses ChannelPartner.de-Artikels, Ende Oktober 2009 in Taiwan gezeigt. Dieser sieht aus wie ein Ghettoblaster, ist aber mit DVD-Player und einem schwenkbaren Piko-Beamer ausgestattet. In Taiwan soll das Gerät schon Ende 2009 in den Handel kommen. (kh)

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