Pilot Computer: seit zehn Jahren im Komponenten-Geschäft

14.12.2000
Zwischen Clowns und Schlangenmenschen feierte der Komponenten-Disti Pilot Computer sein zehnjähriges Bestehen. In Zukunft wollen die Freiburger verstärkt mit Eigenprodukten Geld verdienen.

Als käme das Distributionsgeschäft einer artistischen Höchstleistung gleich, feierte die Pilot Computer GmbH ihr zehnjähriges Bestehen im Zirkuszelt des Palazzo Colombino. Während Schlangenmenschen sich wanden und Clowns Klamauk machten, durften die 180 geladenen Gäste ein delikates Vier-Gänge-Menü verspeisen.

Hauseigene Speichermodule

Doch wie im Zirkus geht es bei Pilot Computer deshalb noch lange nicht zu. Der auf Komponenten spezialisierte Freiburger Großhändler feilt an seinem Produktportfolio: "Seit einem halben Jahr sind wir mit eigenen Speicher-Modulen auf dem Markt, die wir auf unserer eigenen Platine in Taiwan produzieren lassen, um unseren Kunden Qualität garantieren zu können", erzählt Pilot-Geschäftsführer Christian Pogoda. "40.000 Module haben wir bereits verkauft - bei einer Ausfallrate von nur 0,1 Prozent", ist der Freiburger stolz. Die Platine wird von einem Partner-Unternehmen in Karlsruhe hergestellt. Außerdem liefert Pilot Computer seit zwei Monaten ein von Hewlett-Packard patentiertes recyclefähig-es, lärmreduziertes Hartschaum-gehäuse aus, ebenfalls unter dem Namen "Mustang". "Wir sind europaweiter Lizenznehmer, neben uns gibt es da nur noch zwei, drei andere", erläutert Pogoda. Die Produkte aus eigenem Hause machen derzeit etwa zwei Prozent vom Gewinn aus. Diesen Anteil will Pilot im nächsten Jahr verdreifachen, vor allem über weitere Speichermodule. Dennoch stellt sich die Frage, warum auf einmal ein Gehäuse im Portfolio erscheint. "Wir nutzen hier Synergien mit unserer Mutter, der Pyramid Computer Systeme GmbH, einem PC-Hersteller", erklärt der Pilot-Chef. Sein Unternehmen war 1990 aus Pyramid hervorgegangen, unter anderem weil Distribution und PC-Herstellung andere Ansprüche in der Lagerhaltung haben.

Über das Internet zehn Neukunden pro Woche

Ein Online-Bestellsystem führte Pilot ebenfalls in diesem Jahr ein. "Wir haben 25.000 Zugriffe im Monat, die Online-Bestellungen machen zwei Prozent unseres Umsatzes aus. Außerdem gewinnen wir pro Woche etwa zehn Neukunden über das System", ist Pogoda zufrieden. Insgesamt machte der Distributor im vergangenen Jahr einen Umsatz von 82 Millionen Mark, dieses Jahr sollen es 96 Millionen sein. Etwa 30 Hersteller beliefern das Unternehmen mit seinen derzeit 27 Mitarbeitern. Zu den Kunden der Freiburger zählen sowohl Retailer als auch Fachhandelskooperationen wie Akzent und PC-Spezialist sowie kleinere Händler, außerdem PC-Bauer wie Bosch und Siemens. (via)

www.pilot-computer.de

PILOT COMPUTER GMBH

Facts & Figures

Die Pilot Computer GmbH, Distributor von PC-Komponenten und Peripherieprodukten mit Sitz in Freiburg, ist eine 100-prozentige Tochter der Pyramid-Gruppe, zu der auch der PC- und Netzwerkhersteller Pyramid Computer Systeme GmbH gehört. Geschäftsführer Christian Pogoda startete 1990 mit einem dreiköpfigen Team und einem Jahresumsatz von etwa zwölf Millionen Mark. Mittlerweile beschäftigt das Unternehmen 27 Mitarbeiter und plant für das laufende Geschäftsjahr einen Umsatz von 96 Millionen Mark (1999: 82 Millionen Mark). Für 2001 sind 100 Millionen Mark Umsatz anvisiert. Dazu sollen auch die in diesem Jahr eingeführten Eigenprodukte, Mustang-Speichermodule und -Gehäuse, beitragen. Ihr Anteil am Gewinn soll von heute zwei Prozent auf fünf bis sechs Prozent im nächsten Jahr steigen. Des Weiteren vertreibt der Distributor unter anderem Produkte von Asus, Yamaha, Samsung, Belkin, Labtec und Hauppauge. Zur Zeit haben die Freiburger zirka 1.800 aktive Kunden aus Fachhandel, Industrie, Behörden und Retail, die seit Anfang des Jahres auch ein Online-Bestellsystem nutzen können. (kj)

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