Sinkende Preise

Pleitewelle in der Solarbranche erwartet

29.04.2009
Stark gesunkene Preise werden laut Frank Asbeck, Chef des Bonner Unternehmens Solarworld, in den kommenden Monaten zu einer Pleitewelle in der Fotovoltaikbranche führen.

Stark gesunkene Preise werden laut Frank Asbeck, Chef des Bonner Unternehmens Solarworld, in den kommenden Monaten zu einer Pleitewelle in der Fotovoltaikbranche führen.

Finanzkrise und eine geringere Einspeisevergütung haben das Geschäft mit Solarmodulen im ersten Quartal 2009 so getrübt, dass bundesweit nur rund 250 Megawatt auf deutschen Dächern installiert wurden, klagten Branchenexperten auf einem Treffen in Berlin-Adlershof mit mehr als 400 Wissenschaftlern, Ingenieuren und Industrievertretern.

Käufer kleiner Fotovoltaikmodule müssten heute pro Watt nur noch 2,65 Euro bezahlen, vor einigen Monaten waren es noch drei Euro und mehr, wird Martina Ecker, Cleantech-Expertin der Investmentbank Jefferies, von der Financial Times Deutschland (FTD) zitiert.

Chinesische Hersteller bieten schon Module für unter zwei Euro pro Watt an, Dünnschichtmodule gibt es teilweise schon für 1,40 Euro pro Watt.

Dünnschichtmodule sind wesentlich günstiger in der Produktion, verfügen aber auch über einen geringeren Wirkungsgrad und fünf bis elf Prozent. Bis 2012 soll er auf 12 Prozent gesteigert werden und in den nächsten fünf Jahren auf 14 Prozent.

Der starke Preisverfall hat für Solarworld-Chef Asbeck auch sein Gutes. Schon 2012 oder 2013 werde Solarstrom auf Dachanlagen so günstig wie Haushaltsstrom, 2020 würden auch Freiflächenanlagen Grid Parity (Netz-Gleichwertigkeit) erreichen.

Die größten deutschen Hersteller von Solarmodulen sind Weltmarktführer Q-Cells mit 1,3 Milliarden Euro, Conergy mit 1,0 Milliarden Euro, Solarworld mit 900 Millionen Euro, Solon mit 800 Millionen Euro und Phoenix Solar mit rund 400 Millionen Euro Umsatz. (kh)

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