PNY: Mit Grafikkarten einen Stammplatz im Retail erobern

18.07.2002
Seit 1. Mai gibt es PNY Technologies in direkter Nachbarschaft zu dem Hersteller von Grafikchips Nvidia in Würselen. Für das laufende Kalenderjahr hat sich PNY noch viel vorgenommen - mit Unterstützung von Nvidia.

Der Knoten ist geplatzt: Noch vor knapp vier Monaten schien sich die Muttergesellschaft PNY Technologies in New Jersey nicht sicher zu sein, mit welchem Risiko im deutschen Markt gestartet werden sollte. Nach dem missglückten Versuch 1996, mit Speichermodulen in Deutschland einzusteigen, ging das Unternehmen bei seinem zweiten Anlauf etwas vorsichtiger vor (siehe ComputerPartner 07/02, Seite 22). Am 1. Mai 2002 wurde dann die PNY Technologies GmbH mit Sitz in Würselen gegründet. Sie betreut die Regionen Deutschland, Österreich, Schweiz und Skandinavien. Die Verantwortung für diese Niederlassung trägt Christoph Halfen als General Manager PNY Technologies.

Mit einem Produktportfolio, bestehend aus Consumer- und Highend-Grafikkarten sowie Flash-Memory-Karten und Speicherbauteilen, sieht sich PNY für den deutschen Markt gut aufgestellt. Deutschland-Chef Halfen hat feste Ziele: "Wir sind klar auf Expansionskurs", sagt er. Noch in diesem Kalenderjahr will die deutsche Niederlassung schwarze Zahlen schreiben.

Fuß fassen im Handel

"Wir wollen eine amerikanische Marke im deutschen Markt etablieren und mit unserem Brand in den Retailmärkten eine große Nummer werden", hat sich Halfen zum Ziel gesetzt. Der Vertrieb soll über zwei Schienen laufen: Die "Verto"-Grafikkarten sollen im Retail-Kanal abgesetzt werden und die Highend-Modelle "Quadro" über die Distribution in den Fachhandelskanal gehen. Im Retail sieht PNY seine Grafikkarten neben Anbietern wie ATI, Creative Labs oder Matrox in den Regalen liegen. "Billiganbieter sehen wir weniger als unseren Wettbewerb an", ergänzt Halfen. Um den Brand auch im Fachhandel bekannter zu machen, plant der Hersteller im Laufe dieses Jahres gemeinsam mit den Distributoren gezielte Marketingaktionen (siehe Kasten).

Neben dem Know-how vieler ehemaliger Mitarbeiter der insolventen Elsa AG stehe PNY Deutschland auch die Unterstützung von Nvidia zur Verfügung. Die deutsche Partnerschaft zwischen beiden Herstellern begründet sich nach Angaben von Nvidia auf bereits erzielte Erfolge mit PNY in anderen Ländern.

"Wir haben extra eine PNY-Workstation ins Leben gerufen", sagt Walter Mundt-Blum, Director European Workstation Sales. Die 28 Mitarbeiter dieser Abteilung werden gemeinsam mit dem neuen Partner den indirekten Vertrieb betreuen und Händler persönlich besuchen.

www.pny-europe.com

ComputerPartner-Meinung:

Glück kann man es vielleicht nennen, dass PNY Deutschland mit Nvidia einen der Marktführer im Bereich Grafikchips als Partner gewinnen konnte. Dennoch wird noch viel Geld in das Marketing fließen müssen, um sich neben den altbekannten Herstellern einen festen Platz im Markt sichern zu können. Das Ziel, noch in diesem Jahr die Profitabilität zu erreichen, ist mehr als mutig. (bw)

Zur Startseite