Pocket-PC-2002 startet in Deutschland

01.11.2001
Eineinhalb Jahre nach dem Launch des Microsoft-Betriebssystems für Handheld-Computer stellte der Software-Riese dem deutschen Markt die verbesserte Version "Pocket-PC-2002" vor.

Der Kampf zwischen dem von Palm angebotenen Betriebssystem "OS" und dem Microsoft-Betriebssystem ist zurzeit in aller Munde. Palm hat nach einer aktuellen Studie von IDC für das erste Halbjahr 2001 bei Personal Companions einen weltweiten Marktanteil von 69 Prozent. Jetzt zieht Microsoft mit Pocket-PC-2002 nach. "52 Prozent der Erwerbstätigen bezeichnen sich laut einer Worldone-Studie schon heute als Mobile Worker", sagt Michael Hartmann, Marketing Director bei der Microsoft GmbH. Genau diese Zielgruppe will der Software-Hersteller mit der überarbeiteten Version des Vorgängers "Microsoft CE" ansprechen. Laut Microsoft sei im Jahr 2002 für PDAs ein erhebliches Potenzial für Neu- und Ersatzinvestitionen im Business-Bereich gegeben.

Laut Microsoft legte man bei der Entwicklung der neuen Plattform großen Wert auf die so genannten "Terminal Services, die die Sicherheit gewährleisten sollen. Der PDA kann durch eine Passwort-Eingabe geschützt werden. Eine sichere Kommunikation zum Firmen-Netzwerk erlaubt auch die Absicherung durch ein virtuelles privates Netzwerk (VPN). Der Verbindungsaufnahme scheinen für die nahe Zukunft keine Grenzen gesetzt zu sein. Sowohl in Bluetooth-gestützten Personal Area Networks (PANs) als auch in Local Area Networks (LANs) auf Basis von IEEE 802.11b fühlt sich das Betriebssystem zu Hause. Eine Reihe weiterer Verbindungstechnologien wie General Packet Radio Services (GPRS und Global System for Mobile Comunications (GSM) sind ebenfalls integriert. Natürlich fehlt auch ein drahtloser Zugang zum Internetportal "Microsoft MSN" nicht, wodurch der PDA-Besitzer Kontakt zur Außenwelt aufnehmen kann. Mit der neuen Synchronisierungssoftware "Activesync 3.5" kann der Benutzer seinen E-Mail-Posteingang inklusive aller Unterordner synchronisieren, verspricht der Anbieter.

Der Fun-Faktor

Microsoft Betriebssysteme sind, neben ihrer Funktionalität, auch bekannt für so manche Spielereien. Diese wird auch der Handheld-Besitzer mit Pocket-PC-2002 nicht vermissen. Um sich bei der mobilen Arbeit nicht von der Windows-Umgebung verabschieden zu müssen, wurde Pocket PC 2002 an das XP-Format angeglichen. Selbst das vom Desktop-PC gewohnte Hintergrundbild (oder ein mit einer Digicam produziertes Bild) kann sich der Zwerg über den PCMCIA-Slot vom großen Bruder abholen. Für Musikgenuss soll auch gesorgt sein. Integriert ist der Windows Media Player 8.0, der dem Benutzer erlaubt, auf dem Pocket-PC Musik- und Videodateien abzuspielen. Für Bücherwürmer bietet der integrierte Microsoft Reader 2.0 den Download elektronischer Bücher, so genannter E-Books.

Microsoft hat es geschafft, die Partner zu überzeugen. Compaq und Hewlett-Packard haben bereits erste Geräte mit Pocket PC 2002 im Handel. Außerdem kündigten weitere OEM-Partner wie Casio, NEC, Toshiba, Acer und Fujitsu Siemens Lösungen bis Ende des Jahres 2001 oder Anfang nächsten Jahres an. Auch die Entwicklergemeinde und somit die Anzahl der Teilnehmer am Microsoft-Mobility-Partner-Program (MMPP) stieg auf 3.800 an. Über 180.000 Software-Development-Kits (SDKs), so Microsoft, wurden bislang an Softwareunternehmen zur Erstellung von Ergänzungslösungen verteilt.

www.microsoft.de

ComputerPartner Meinung:

Der Handel sollte seine PDA-Kunden in Zukunft genau analysieren, um ihnen den Handheld mit dem für die Bedürfnisse passenden Betriebssystem anbieten zu können. Nach dem Launch des neuen Pocket-PC-2002 von Microsoft muss man nun abwägen, ob man seinen PDA nur kommerziell nutzen will und somit in Richtung Palm OS geht, oder ob man sich zusätzlich von den von Microsoft zur Verfügung gestellten Spielereien verwöhnen lässt und die Betriebslaufzeit hinten anstellt. Der Preis geht dabei eindeutig zugunsten von Palm, die Features kann allerdings Microsoft auf seiner Habenseite verbuchen. (bw)

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