Porsche unfreiwillig ersteigert

09.12.2004

Ungeschützte WLANs können dramatische Folgen haben: Ein 39-Jähriger aus Hagen hat einen Porsche für 50.000 Euro ersteigert. Grund: Ein Unbekannter war in das Firmen-WLAN des Hageners eingedrungen - und hatte das Auto über die geborgte IP-Adresse ersteigert.

Das Funknetz sei von dem Geschädigten selbst in seinem Betrieb installiert worden. Was aber der Hagener nicht bedacht hatte: Die Reichweite seines WLANs erlaubte einem unbekannten Hacker, sich einzuwählen. Laut "Spiegel" teilte die zuständige Polizei mit, dass der WLAN-Installateur eine E-Mail eines Internet-Auktionshauses bekam, in dem ihm zum Kauf eines 50.000 Euro teuren Porsches gratuliert wurde.

Der Hagener WLAN-Betreiber hatte Glück: Laut Polizei "verzichteten sowohl der Porsche-Verkäufer als auch das Online-Auktionshaus auf Forderungen" (Spiegel).

Dass sich viele Benutzer zu wenig um die Sicherheit ihres Computer-Funknetzwerks kümmern, ist bekannt. So erfuhr ComputerPartner erst vor wenigen Wochen von einem so genannten Wardriver, dass er auf einer Fahrt in München binnen 90 Minuten 18 (!) ungeschützte WLANs entdeckt habe.

Fatal für den Betreiber eines solchen Funknetzes: Juristisch ist er dafür verantwortlich, was über seine IP-Adresse in das Internet eingespeist wird. Die Hagener Polizei schloss sich folgerichtig dem bekannten Appell an: WLAN-Nutzer sollten ihre WLAN-Systeme unbedingt sicher machen - zum Beispiel mittels WEP oder WPA verschlüsseln.

Wolfgang Leierseder

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