Portofolio neu aufgestellt

07.10.2004
Einfache Fax-Karten bietet Ferrari Electronic schon längst nicht mehr, stattdessen positioniert sich das Berliner Unternehmen als Unified-Messaging-Anbieter. Von ComputerPartner-Redakteur Dr. Ronald Wiltscheck

"Nächstes Jahr wird Voice-over-IP der Renner sein", gibt sich Christoff Wiethoff, seines Zeichens Manager Sales & Marketing bei Ferrari Electronic (www.ferrari-electronic.de), betont optimistisch. Nicht zuletzt deshalb entschloss sich das Berliner Unternehmen, das eigene Produktportfolio zu bereinigen. So sind in den vergangenen zwei Jahren von über hundert nur noch zwanzig Soft- und Hardwareprodukte geblieben.

Seit Anfang Oktober ist bereits die Version 2.0 von "Office Master" auf dem Markt. Diese Unified-Messaging-Software offeriert Ferrari nur noch in einer Version, die alle bisherigen Module, also Fax, SMS, Voicemail und CTI (Computer-Telefonie-Integration) beinhaltet. "Die Händler haben sich das so gewünscht", begründet Wiethoff diese strategische Entscheidung. Gleichzeitig reduzierte das Berliner Unternehmen die Anzahl der akkreditierten Vertriebspartner von 200 auf 100. "Partner kann nur noch derjenige werden, der mit uns eine vertragliche Bindung eingeht und sich zu einem jährlichen Mindestumsatz von 10.000 Euro verpflichtet", skizziert Ferraris Vertriebschef die neue Channel-Ausrichtung.

Messaging-Experten sind gefragt

Weitere Wiederverkäufer sind aber nach wie vor willkommen: "Vor allem Messaging-Spezialisten können wir derzeit gut gebrauchen", so Wiethoff. Das können übrigens sowohl Microsoft-Exchange- als auch IBM-Lotus-Experten sein, gleichfalls gefragt seien nun auch Händler aus dem Novell-Linux-Lager, da mit Suses Openexchange-Server sich hier zu Groupwise eine weitere Kommunikationsplattform gesellt. Auch dadurch erhofft sich der Ferrari-Manager eine stärkere Nachfrage von Neukunden.

Von seinen derzeit etwa 100 Partnern, die auch als "Ferrari Competence Center" (FCC) bezeichnet werden, erwartet Wiethoff schon eine gewisse Exklusivität was den Vertrieb von Unified-Messaging-Lösungen betrifft: "Es liegt auf der Hand, dass unsere Partner keine Lösungen von Wettbewerbern wie Topcall, Servoni oder Cycos verkaufen sollten. Wenn sie allerdings "David" im Portfolio haben, ist es für uns kein Problem." Denn die Tobit-Software ist für den Ferrari-Manager eher eine Exchange-Alternative denn ein Konkurrenzprodukt zu Office Master 2.0.

Die kleinste Version dieser Unified-Messaging-Lösung für zehn Anwender kostet übrigens im Einkauf knappe 500 Euro. Margen von bis zu 33 Prozent sollen sich damit erzielen lassen, so Wiethoff gegenüber ComputerPartner.

Meinung des Redakteurs

Über 3.000 von Ferrari befragte Händler votierten dafür, die Module Fax, SMS, Voicemail und CTI immer gemeinsam anzubieten. Bei einer Unified-Messaging-Lösung, die weniger als 1.000 Euro kostet, ist diese Maßnahme sinnvoll, denn auf diese Weise entfallen die lästigen Aufrüstungen.

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