Poso/Arowana: ein Shooting-Star im OEM-Business

04.06.2000
Vom Tellerwäscher zum Millionär - ja geht das auch in Europa? Und ob. Der in Shanghai geborene Y. S. Chen, CEO und Besitzer von Poso International mit der Eigenmarke "Arowana", hat es vorgemacht. Nach sieben Jahren führt er bereits ein weltumspannendes Unternehmen mit mehr als 3.000 Mitarbeitern.

Chen ist auf Zack und dauernd unterwegs: heute Frankfurt, morgen Sydney, dann Taipeh, Shanghai oder Singapur. Denn neben dem niederländischen Hauptsitz und Poso Deutschland in Lüdenscheid gilt es, die 22 Niederlassungen und die Partner in Europa, Asien und Australien ständig zu motivieren und auf Trab zu halten. Kommunikationszentrale ist sein Triple-Band-Handy, über das er Tag und Nacht erreichbar ist. "Die Arbeit ist mein Leben - und die Poso-Niederlassungen sind meine Kinder", sagt der 35-Jährige, der sich nach seinem Studium in Deutschland wegen der günstigeren wirtschaftlichen Rahmenbedingungen für die Niederlande entschieden hat, um 1993 sein Unternehmen zu gründen.

Seine "Kinder", das sind auch die mittlerweile mehr als 450 Produkte, die Poso selbst herstellt oder bei OEM-Partnern in Taiwan und China einkauft und unter dem Markennamen Arowana verkauft. Zu der Palette von Lautsprechern, Eingabegeräten und Kommunikationslösungen kamen im vergangenen Jahr auch Netzwerkkomponenten hinzu. Allein in Europa mit Deutschland als wichtigstem Markt "macht" Chen mit diesen Produkten zwei Millionen Dollar im Monat. Neu im Sortiment sind auch Gehäuse und Barebone-Systeme im I-Mac-Look.

Neben eigenen Produktionsstätten unterhält Poso in China und Taiwan enge Partnerschaften mit etwa 30 Herstellern. Nach dem urchinesischen Motto "Beziehungen schaden dem, der sie nicht hat" begegnet Chen zwar allen auf fast freundschaftlicher Basis. Wenn er aber etwas nicht leiden kann, dann ist das Inkompetenz. "Qualitätskontrolle steht bei uns ganz oben." Dabei müsse aber auch der Preis stimmen. "Denn Qualität muss nicht unbedingt teuer sein. Im Übrigen beziehen wir unsere Produkte nur dort, wo auch die Big Player wie IBM, Compaq und Fujitsu Siemens einkaufen." Was dem Qualitätsanspruch von Poso nicht genügt, fliegt kurzerhand wieder aus der Liste raus - so geschehen mit den auf der Cebit angekündigten Radio-Mäusen und -Keyboards. Neben Europa als Posos größtem Markt wird auch das Chinageschäft immer wichtiger. "Schmiermittel" ist eine Order aus Peking, derzufolge in chinesischen Amtsstuben neuerdings nach Möglichkeit nur noch chinesische Produkte eingesetzt werden dürfen "In China haben wir unseren Umsatz jedes Jahr fast verdoppelt und sind mit 114 Millionen Dollar schon Nummer fünf. Umsatzziel für dieses Jahr sind weltweit 300 Millionen Dollar." (kh)

www.arowana.de

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