Power für Profi-Gamer

01.02.2007
500-Watt-Netzteile sind für anspruchsvolle Spiele bereits Standard. Doch bald wird auch das nicht mehr ausreichen. Der Trend geht hin zu 600-, 700- und 800-Watt- Kraftwerken. Enermax stellt mit dem "Infiniti" eine 720-Watt-Version vor.

Von Boris Böhles

Das "Infiniti" von Enermax bietet 720 Watt Leistung zu einem stolzen Preis von rund 215 Euro (UVP). Immerhin bekommt der Anwender die Leistung in einem Netzteilgehäuse aus gebürstetem Aluminium verpackt.

Wer oder was braucht eigentlich 720 Watt? Ganz einfach: Windows Vista ist erhältlich, und mit dem neuen Betriebssystem werden die Hardwareanforderungen für Spieler steigen. Spiele werden in neuer, realistischerer Grafik-Pracht erscheinen, der Trend geht zu Prozessoren mit vier und mehr Rechenkernen. Vier Grafikkarten in einem System sind bereits möglich. Diese multiplen Komponenten brauchen alle Strom, hinzu kommt, dass die einzelnen Chips bei Auslastung auch immer stromhungriger werden. 400- und 500-Watt-Netzteile kommen schon heute schnell an ihre Grenzen.

Das Infiniti von Enermax glänzt technisch mit abnehmbaren Kabelsträngen und vier PCI-E-Stromanschlüssen für aktuelle Grafikkarten. Auch die neuen Acht-Pin-Buchsen an künftigen Grafikkarten können bedient werden. Zwei der drei 12V-Schienen liefern je 28 Ampere Stromstärke, die dritte Schiene leistet sogar 30 Ampere. Allerdings beträgt die maximale gleichzeitige Gesamtleistung der drei Schienen 56 Ampere (= 672 Watt). Das reicht aus für PC-Systeme mit Quad-Core-Prozessoren und laut Hersteller vier Grafikkarten im SLI-Verbund.

Aufgepasst: Der Stromverbrauch unterschiedlicher Grafikkartenmodelle variiert stark. Um beispielsweise ein eventuell in Zukunft erhältliches System mit vier Geforce-8800GTX-Karten im SLI-Verbund zu betreiben, verbrauchen allein die Grafikkarten bei Volllast schon 520 Watt. Rechnet man die anderen Komponenten des PCs hinzu, kommt selbst ein Netzteil wie das Infiniti an seine Leistungsgrenzen.

Im Netzteilkarton liegen drei S-ATA-, drei 4-Pin-Molex-, zwei PCI-E-, zwei 12V-4P- (RAM Power oder EPS 2007) und ein Floppy-4-Pin-Adapter. Neu ist beim Infiniti eine Technik namens "CoolGuard". Sie ermöglicht den Nachlauf aller im PC verbauten Lüfter, bis die Temperatur im Netzteil und somit auch im Gehäuse unter 45 Grad gefallen ist. Bisher gab es nur Netzteile, deren eigener Lüfter nach dem Ausschalten des Rechners noch weiterlief. Das Infiniti-Netzteil selbst besitzt einen 135-Millimeter-Lüfter, der je nach Drehzahl (zwischen 950 und 1.800 Umdrehungen pro Minute) einen Geräuschpegel zwischen 22 und 40 Dezibel erzeugt. Bei einer 80-prozentigen Auslastung beträgt der Geräuschpegel laut Hersteller 35 Dezibel bei einer Lüfterdrehzahl von 1.450 Umdrehungen pro Minute. Die Effizienz des Kraftwerks soll zwischen 82 bis 85 Prozent liegen.

Eine weitere Funktion tauft Enermax "PowerGuard". Über dem Netzanschluss an der Rückseite befindet sich eine LED, die, solange das Netzteil in Ordnung ist, grün leuchtet. Fällt beispielsweise der Lüfter aus, blinkt die LED rot. Zusätzlich macht ein "Buzzer" mit akustischen Signalen auf Fehlfunktionen aufmerksam.

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