Powerquest Corporation

29.04.1999

MÜNCHEN: In den USA gehört Powerquest seit zwei Jahren zu den am schnellsten expandierenden Softwareunternehmen. Seit Ende letzten Jahres hat die Softwareschmiede aus Orem im Bundesstaat Utah auch eine Niederlassung in München. Von dort aus wird die Zusammenarbeit mit Handelspartnern, Distis und Großkunden für ganz Europa organisiert.Darin Hunsacker, Chef der Münchner Niederlassung von Power Quest schätzt den Fachhandel: "Schon in den Staaten hat uns der Channel sehr geholfen," schwärmt er. Hunsacker hofft, daß vor allem die Fachhändler von der deutschen Niederlassung profitieren. Er will mit Hilfe des indirekten Vertriebs den Bekanntheitsgrad der Powerquest-Produkte erhöhen. "Die Leute in Europa kennen zwar unser Partition Magic, aber wir können noch viel mehr," verspricht er. " Unser Portfolio ist viel größer. Nimmt man zum Beispiel Server Magic - das kennt in Europa noch kaum einer, obwohl es schon einige Zeit auf dem Markt ist und sich in den USA recht gut verkauft."

Den Mitbewerb fürchtet Hunsacker nicht. "Wir unterscheiden uns in der Technologie maßgeblich. Bei Drive Image zum Beispiel arbeiten wir mit der Smartsector-Technologie. Sie bekommen eine genaue Abbildung Ihrer Original-Festplatte. Die Konkurrenz arbeitet auf Dateibasis. Die Dateien des Originals werden nur hintereinander auf die neue Festplatte kopiert. Die kopieren, wir klonen", erläutert er. (siehe Grafik)

Alle haben das gleiche Ziel: Geld verdienen

Hunsacker ist sich sehr bewußt, daß der deutsche Fachhandel sich vom amerikanischen unterscheidet. "Amerikanische Händler wollen hören, daß sie wichtig sind. Deutsche Fachhändler wollen Fakten und Tatsachen haben", stellt er lapidar fest. "Wir wissen, daß wir gut und schnell sein müssen, um Fuß im deutschen Channel zu fassen - schnell im Übertrag der Produkte auf deutsche Ansprüche und gut im Service", gesteht er zu.

Powerquest will in Europa und speziell in Deutschland ein kleines, aber feines Netz qualifizierter Händler aufbauen. Der Vertrieb soll rein über Distributoren wie Computer 2000, Softline oder Macrotron und über die Fachhandelspartner laufen.

Im Mutterland Amerika gibt es bereits seit langem ein Fachhandels-konzept. Dies soll auch die Basis für die deutsche Variante sein. In Zukunft sollen von den rund 3.500 Retailern und Fachhändlern, die Powerquest-Tools bislang lose in Deutschland verkauft haben, einige zur Gilde der "Power Partner" gehören. Allerdings: Die deutsche Ausgabe des "Power Partner Program" ist immer noch nicht fertig, auch wenn die Softwareschmiede bereits seit Oktober 1998 hier vertreten ist. Bislang stehen lediglich die Grundmauern.

Hunsacker: "Letztendlich haben wir alle ein Ziel: Geld zu verdienen", philosophiert er und wird gleich darauf konkreter. "Um dieses Ziel zu erreichen, werden wir erst einmal Geld ausgeben, sofern es unseren Partnern und uns etwas bringt." Zu den lohnenden Ausgaben zählt Powerquest zu allererst einmal Investitionen in verbesserten Support für den Channel und die intensive Schulung der späteren Power-Partner.

Ausrichtung auf Unternehmenskunden

Obwohl die Tools von Powerquest schon immer den Ruf genossen, technologisch hochwertig zu sein, fand die Softwareschmiede ihre Kunden bislang vorwiegend unter den Privatanwendern. Auch dies soll jetzt anders werden. Für 1999 hat sich Powerquest fest vorgenommen, seine Werkzeuge auch in den Unternehmen unterzubringen. Hunsacker sieht darin kein großes Problem. "Die neue Zielgruppe besteht zum Teil aus Powerusern, die unsere Tools bereits privat nutzen. Sie nehmen die Software mit zur Arbeit und setzen sie dort ein. Deshalb ist es für uns und unsere Partner mittelfristig kein Problem, in die Unternehmen reinzugehen."

Bislang war dieses Vorgehen auch lizenzrechtlich kein Problem. Die Lizenzen waren personenbezogen, weshalb die Nutzer die Tools sowohl privat als auch beruflich einsetzen konnten. Mit dem Umschwung auf Unternehmenskunden beginnt Powerquest, auch seine Lizenzpolitik zu ändern. Bei Drive Image 3.0 zum Beispiel wird seit kurzem pro Workstation eine Lizenz verkauft - ob von Vor- oder Nachteil für Wiederverkäufer, das wird die Zeit zeigen.

Daß die Europa-Pläne der Softwaretüftler aus Utah aufgehen, davon ist Hunsacker überzeugt. Allerdings: Wenn das Prower-Partner-Programm in Deutschland nicht bald startet, wird Powerquest seine ehrgeizigen Pläne nicht in die Tat umsetzen können. Denn wie gesagt: Deutsche Händler wollen Fakten. Versprechungen ziehen nur befristet. (gn)

Darin Hunsacker, Chef der deutschen Niederlassung, gibt gerne Geld

aus, wenn es Powerquest und seinen Power-Partnern in spe etwas bringt.

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