Praxistest: Sony Ericsson W380i

29.10.2008

Lieferumfang / Verarbeitung

Außer Gebrauchsanleitung, Kurzanleitung, Merkzettel zur Gestensteuerung, Daten-CD, Kabelheadset sowie Daten- und Ladekabel findet man nur noch den 512 Megabyte fassenden M2-Stick im Lieferumfang. Das ist zwar mehr spartanisch als opulent, erscheint dem Preis aber angemessen.

Wäre das W380i dünner, so würde es mit seinen 92x49 Millimetern problemlos in die für Bankkarten vorgesehenen Steckplätze einer Brieftasche passen. Doch 16 Millimeter Tiefe schieben dem einen Riegel vor. Dabei wäre die Bezeichnung "daumendick", mit der früher ein Schokoladenhersteller sein Produkt bewarb, bei Sony Ericssons neuem Walkman-Handy selbst zugeklappt deutlich übertrieben. Obwohl der Folder nur 100 Gramm wiegt, liegt er aufgrund seiner kompakten Bauweise schwerer in der Hand, als man auf den ersten Blick vermuten würde. Auch die Materialien tragen ihren Teil zu dieser Vermutung bei, denn überall breitet sich billiger Kunststoff aus, der eigentlich nicht viel wiegen dürfte. Dessen rauhe Oberfläche sorgt immerhin dafür, dass Fettfinger der Vergangenheit angehören.

Highlight des W380i ist das schmale Außendisplay, das ausgeschaltet vollkommen unsichtbar bleibt. Auf der Oberseite machen lediglich drei blindenschriftartig genoppte Tasten für den Musikfunktionen auf sich aufmerksam. Sie sind als wärmeempfindliche Sensortasten ausgelegt und verlangen so kaum Druck. Die "blinde" Bedienung in der Hosentasche ist aber problematisch, da man die Taste auch schon drückt, sobald man sie erfühlt hat. Um unbeabsichtigtes Drücken zu verhindern, platziert Sony Ericsson am Klappscharnier des W380i einen mechanischen Schiebeschalter, der eine Tastensperre aktiviert.

Wenn man die Sensortasten drückt oder das Handy zuklappt, dann scheinen pötzlich Informationen zu Empfangsleistung und Akku sowie Uhrzeit durch den grauen Kunststoff. Sony Ericsson setzt hier auf die neue OLED-Technologie, die im Vergleich zu herkömmlichen LCDs bis zu 40 Prozent Energie einspart, da sie ohne Hintergrund-Beleuchtung auskommt. Die Inhalte lassen sich aber nicht bedsonders gut ablesen, da sie sehr unscharf durch den halbtransparenten Kunststoff hindurch scheinen. Das Hauptdisplay ist kaum der Rede wert. Auffälligstes Merkmal ist seine Größe, allerdings im negativen Sinne. 1,9 Zoll Bildschirmdiagonale und die geringe Auflösung von 176x220 Bildpunkten markieren das untere Ende der Fahnenstange. Die Tastatur verdient auch keine Lobgesänge. Die einzelnen Tasten heben sich kaum aus dem Gehäuse heraus, sind haptisch nicht unterscheidbar und weisen zweifelhafte Druckpunkte auf. So sucht man sich beim Nachrichtenschreiben von Taste zu Taste.

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