Preise im Frühlingstaumel

22.02.2001
Aus dem Winterschlaf erwacht sind Komplettsysteme und Laufwerke. Zusammen mit den derzeit günstigen Speichermodulen wären Aufrüstwochen die passende Werbeidee für den Restwinter.

ISDN-Controller bleiben attraktiv

Das Tohuwabohu bezüglich DSL, Flatrate und Internet aus der Steckdose lässt Kunden wie Händler langsam, aber sicher verzweifeln. Mindestens 20 Möchtegern-Telefongesellschaften ändern jede Woche Preise und Bedingungen oder machen den Laden ganz dicht. Wer noch andere Dinge zu tun hat, besinnt sich auf Bewährtes, wie den ISDN-Anschluss - nicht die billigste Lösung, aber ausgereift, nicht die schnellste, dafür jedoch verfügbar und mit den meisten PCs kompatibel. So haben ISDN-Controller weiterhin gute Aussichten gegenüber vagen DSL-Versprechen der Telekom.

CD-ROM: 50 plus x, darunter geht nix

Wenn CD-ROM-Laufwerke unter die 100-Mark-Grenze rutschten, stand in den vergangenen Jahren ein Nachfolger mit noch mehr Speed dahinter. Ob nun erst die 56er oder gleich die 60fach-Dreher kommen, bleibt abzuwarten. Spätestens zur Cebit wird die neue Rotationsmarke auf den Laufwerken prangen. Derzeit muss es zumindest die 50fache Geschwindigkeit sein. Obwohl es Kunden geben soll, denen leise Laufwerke noch lieber wären, bleiben Assemblierer und Hersteller dem Marktschreier-Gedanken treu: Lässt doch ein schnelles CD-Laufwerk den Rechner gleich viel wertvoller wirken.

Es wird schon noch günstiger werden

Günstiger waren 128 MB RAM bisher nicht erhältlich. Zusammen mit inflationären Festplattenpreisen, im Preiskampf liegenden CPUs und den anderen darnieder liegenden Komponenten ließen sich topaktuelle und äußerst preiswerte Systeme bauen. Wären da nicht die vollen Lager aus der Weihnachtsbaisse, die es zu egalisieren gilt, richtig tolle Angebote stünden ins Haus. Die Markenassemblierer, von jeher nicht die flexibels-ten, bieten derzeit kaum Systeme in aktueller Konfiguration. Angeblich eine Allokation von Gehäusen, größer als Minitower; vermutet wird eher eine Menge unverkaufter Billigsysteme.

32 MB Grafikkarten sind Standard

Billige Rechner, opulente Grafikkarten: Diese Kombination verlangt geradezu nach einem Internet-Anschluss. Patches, Treiber, Updates und neue Bios-Versionen benötigt so ein System fast im Wochentakt. Kaum eine Grafikkarte ohne Probleme - seitenweise FAQs auf den Herstellerseiten im Web zeigen das Ausmaß des Pixel-Wahns. Kein Wunder, dass hochwertige Spielkonsolen immer stärker gefragt sind. Systemhauskunden haben kaum Bedarf an Spielekarten. Hier sind Eigenschaften wie stabiler Betrieb sowie universelle und systemkompatible Programmierung gefragt. Da trennt sich die Spreu vom Weizen.

Flachbettscanner mit 1.200 ppi und USB

Die Flachbettscanner mit USB erobern sich immer stärker die ehemalige SCSI-Klientel. Waren bis vor kurzem noch Parallel- und USB-Verbindung nur im unteren Preis-Leistungs-Niveau angesiedelt, hat sich der universelle Stecker auch als SCSI/USB-Kombination bewährt. Die Ankündigung des Standards USB 2.0 mit weitaus schnellerer Datenübertragung scheint auch für Profigeräte genug Leistung zu bieten, um sich mit dieser Technik nun doch anzufreunden. Die mit Treiberchaos und Kompatibilitätsproblemen behaftete SCSI-Anbindung hat im Scanner-Bereich kaum eine Überlebenschance.

Bitte lächeln - Digitalkameras derzeit stabil

Mit einer 2,1-Megapixel-Kamera lassen sich schon anständige Ergebnisse erzielen. Aber wie beim PC muss auch hier das "Drumherum" stimmen. Ein echter statt digitaler Zoom, ein externer Blitzanschluss und vor allem ein hochwertiges Objektiv entscheiden, ob Spiegelreflex- oder Schnellfotoqualität das Ergebnis ist. Die Margen sind für den Fachhandel noch in Ordnung, Zusatzgeschäfte wie Wechselspeicher, Drucker, Fotopapier und Spezialtinte sichern nicht nur die Kundenzufriedenheit, sondern auch die Rentabilität. Ohne Fachwissen jedoch ist der Verkauf an die zumeist sehr gut informierte Klientel schwer. (kew)

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