Preise sinken, aber Konsumenten fürchten weiterhin Verteuerungen

29.03.2007
Allen Unkenrufen und Mehrwertsteuererhöhungen zum Trotz befindet sich die deutsche Wirtschaft im Aufschwung. Doch die Konsumenten erwarten immer noch "das dicke Ende".

Allen Unkenrufen und Mehrwertsteuererhöhungen zum Trotz befindet sich die deutsche Wirtschaft im Aufschwung. Doch die Konsumenten erwarten immer noch "das dicke Ende".

Die aktuelle Meldung des ifo-Instituts zur überraschend ansteigenden Entwicklung des Geschäftsklimas im März bescheinigt vor allem eine stabile Auftragslage der Unternehmen. Nach Einschätzung von Volkswirtschafts-Experten zeigen die Daten des Instituts, dass der Mehrwertsteuer-Effekt zu Beginn des Jahres langsam aber sicher ausläuft. Es sei wahrscheinlich, dass das Thema "Mehrwertsteuer-Erhöhung" im Laufe des Jahres zunehmend an Bedeutung verliere, sagen Analysten.

Auch die aktuelle Konsumklimastudie der GfK bestätigt eine wieder angestiegene Konsumneigung im März: Da der große Preisschock aufgrund der Mehrwertsteuer-Erhöhung zu Beginn dieses Jahres nicht eingetreten sei, scheint die Verunsicherung hinsichtlich möglicher Inflationsgefahren aus Sicht der Verbraucher gebannt zu sein, so die GfK.

Aus Sicht der Teuerfahnder (Verein, der die Preisentwicklung beobachtet) stellt sich die Lage jedoch völlig anders dar: Eine aktuelle Online-Umfrage des Vereins belegt, dass 60 Prozent der Umfrageteilnehmer weiterhin mit Preiserhöhungen rechnen und daher beim Einkauf vorsichtig bleiben. 13,8 Prozent sind noch unsicher hinsichtlich der kommenden Preisentwicklungen. Nur ein gutes Viertel (26,2 Prozent) sollte man das Thema Preiserhöhungen zu den Akten legen.

"Von Konjunkturoptimismus kann vor diesem Hintergrund keine Rede sein", so Tom Proch, Sprecher des Vereins Teuerfahnder. "Der verbesserte Konsumklima-Index ist stark von den positiven Einkommenserwartungen beeinflusst und lässt sich nicht in dem Maße auf die Konsumfreude übertragen. Wir wollen keinem die gute Stimmung vermiesen, aber wir sind eindeutig der Meinung, dass noch nicht der Zeitpunkt gekommen ist, um euphorisch zu werden. Die Verbraucher werden weiterhin wachsam und auf der Hut sein, ob und wenn ja, welche Produkte sie kaufen und wie viel Geld sie dafür bezahlen." (go)

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