Preisverfall kaum zu stoppen

05.08.2004

Wie in der vorigen ComputerPartner-Ausgabe bereits berichtet, haben sich reale und künstlich herbeigeführte Lieferengpässe bei LCD-Panels in Überkapazitäten umgekehrt. Die Preise für LCD-TV-Panels, Hoffnungsträger und wichtiger Investitionsmotor der Industrie in Fernost, sind schon seit dem Frühjahr im Sinkflug (siehe Grafik). Die Preise für andere LCD-Panels ziehen seit dem Peak im Mai und Juni nach. Um die Lager leer zu bekommen, hat Samsung schon im zweiten Quartal die Preise gesenkt und Gewinneinbußen erlitten.

Hersteller in Taiwan wollen Produktion drosseln

Taiwans Hersteller AU Optronics (AUO), Chi-Mei (CMO) und Chunghwa Picture Tubes (CPT) haben zur Stabilisierung der Preise bereits vor zwei Wochen angekündigt, die Produktion im dritten Quartal um 5 bis 15 Prozent zu drosseln. Taiwans fünf LCD-Panel-Hersteller, darunter auch Quanta Display und Hannstar Display, müssen sich laut eigenen Angaben und nach Einschätzung von Branchenkennern im Juli 2004 auf einen monatlichen Umsatzrückgang von 7,4 bis 25,6 Prozent gefasst machen. Grund für die pessimistischen Prognosen sind neben dem beginnenden Preisverfall bei 17- und 19-Zöllern auch eher enttäuschende Verkaufszahlen für LCD-TV-Panels.

In Taiwan werden 17-Zoll-Monitore schon für einen Preis unterhalb der Produktionskosten gehandelt. AUO, nach Samsung und LG Philips drittgrößter Hersteller von Panels ab 10,2 Zoll, muss im Juli schlimmstenfalls mit einem Umsatzeinbruch von 14,5 Prozent auf 328,2 Millionen Euro rechnen. Im besten Fall sollen es 7,4 Prozent sein, womit AUO in Taiwan noch am besten wegkäme. Im Mai lag der Monatsumsatz allerdings noch bei 404,9 Millionen Euro. Auf den höchsten Umsatzrückgang muss sich laut Online-News-Service Digitimes CPT gefasst machen.

Klaus Hauptfleisch

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