Preiswerte Alternative von Soyo

06.04.1999

OLDENBURG:Der taiwanische Hersteller Soyo bietet Fachhändlern eine bunte und preiswerte Subnotebook-Alternative. Zudem forciert das Unternehmen mit neuen Geräten die Telefonie via Internet. Während der Anwender Telefonkosten spart, kann der Handel Marge machen.Soyo will nicht mehr länger nur als Motherboard-Hersteller gelten. "Wir haben zwei neue Business-Units gegründet", erklärt Deutschlandgeschäftsführer Tony Lin. "Soyo vertreibt in Zukunft neben Hauptplatinen auch Notebooks und Kommunikationsprodukte." Nachdem die Streitigkeiten mit einem der ehemaligen Distributoren, der als Soyo Deutschland firmiert hatte, beigelegt sind, will das Unternehmen mit neuen Produkten durchstarten. "Alle Namensrechte sind nun wieder in unserer Hand. Fachhändler und Anwender können sich darauf verlassen, daß Altlasten schnell und kulant von gelöst werden", erklärt Lin gegenüber ComputerPartner.

Kompakte Performance für den Aussendienst

Mit dem "PW-9801" will Soyo im Subnotebook-Markt Fuß fassen. Das Herz des Mobil-PCs besteht aus einem Cyrix-Media-GX-Prozessor mit 266 MHz. Standardmäßig ist das Gerät mit den üblichen I/O-Ports sowie zwei USB-Schnittstellen und 32 MB Hauptspeicher ausgestattet, der sich auf 128 MB erweitern läßt. Die eingebaute Festplatte verfügt lediglich über 2,1 GB. Optional sind Laufwerke mit bis zu 5 GB erhältlich. In die Handballenauflage sind ein Touchpad sowie zwei Stereolautsprecher integriert. Der kompakte Rechner wiegt 1,6 Kilogramm und ist wahlweise mit einem 8,4-Zoll-TFT- oder 8,2-Zoll-DSTN-Display verfügbar. "Gerade im Außendienst ist oft kein Supermonitor nötig", begründet Lin die beiden Versionen. "Viele Unternehmen achten dagegen mehr auf den Preis." Der empfohlene VK liegt bei zirka 2.690 Mark. Im Preis inbegriffen ist neben einem externen Disketten- und einem ebenfalls externen 24x-CD-Rom-Laufwerk eine Ledertasche. Um sich von der Konkurrenz abzuheben bietet Soyo das Gerät in drei unterschiedlichen Gehäusefarben an: blau, silber und champagner.

Das Notebook soll hauptsächlich über den Fachhandel vertrieben werden. Lin sieht die Zielgruppe vor allem im Business-Bereich. Soyo tritt mit dem PW-9801 in Konkurrenz zu Toshibas Libretto und Portege, Fujitsus Biblo und dem Travelmate 312T von Acer. Ob sich der taiwanische Hersteller mit bunten Farben und günstigen Preisen gegen die Markenhersteller behaupten kann, bleibt abzuwarten.

Über das Web lassen sich Telefonkosten senken

Ein weiteres Standbein sollen in Zukunft Kommunikationsprodukte bilden. Das "Magic Talk" erlaubt, mit analogen Telefonen über das Internet zu telefonieren. Einzige Bedingung: Die Gegenstelle muß ebenfalls über ein Magic Talk verfügen. Der Anwender benötigt dafür weder einen PC noch eine spezielle Software. Das Gerät soll ab Anfang Juni zu einem voraussichtlichen Verkaufspreis von 290 Mark auf den Markt kommen. Bei Anwendern die viele Fern- oder internationale Gespräche führen, dürften sich die Anschaffungskosten schnell amortisiert haben. Seiner Zeit voraus ist das "Video Phone" - ein Telefon ohne Hörer, aber mit eingebauter Kamera und Bildschirm. Das Gerät kostet rund 470 Mark und soll ab Juni verfügbar sein. Das Video Phone erlaubt zudem das Telefonieren über das Internet.

Mit dem "EZ Web TV" adressiert Soyo neben Consumern vor allem Hotels. Der Anwender kann mit dem Gerät schnell und einfach ins Internet - ohne PC oder Software. Die Settop-Box ist mit einem 56K-Modem ausgestattet, eine ISDN-Version ist in Vorbereitung. Die Bedienung ist wahlweise mit Infrarot-Tastatur oder Fernbedienung möglich. Das EZ Web TV kostet rund 400 Mark. "Mit der Settop-Box können beispielsweise Hotels ihren Gästen einen zusätzlichen Service bieten", erklärt Lin. "Die nötigen Fernsehgerät sind sowieso vorhanden." (kfr)

Mit bunten Sub-Notebooks will Soyo Farbe in den grauen Geschäftsalltag bringen.

"Wir sind uns bewußt, daß wir das Vertrauen des Handels neu gewinnen müssen", wirbt Soyo-Geschäftsführer Tony Lin.

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