Premiere sieht weiterhin Chancen für exklusivere Bundesliga

18.07.2008
FRANKFURT (Dow Jones)--Der Bezahlfernsehsender Premiere AG sieht trotz der Mitteilung des Bundeskartellamts auch weiterhin "gute Möglichkeiten", die Rechte an der Ausstrahlung der Fußball-Bundesliga mit einer insgesamt höheren Exklusivität zu erwerben. Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, habe sich auch dessen "Grundhaltung" nicht geändert, für die Übertragungsrechte mitzubieten, unabhängig von der Rechte-Regelung.

FRANKFURT (Dow Jones)--Der Bezahlfernsehsender Premiere AG sieht trotz der Mitteilung des Bundeskartellamts auch weiterhin "gute Möglichkeiten", die Rechte an der Ausstrahlung der Fußball-Bundesliga mit einer insgesamt höheren Exklusivität zu erwerben. Wie das Unternehmen am Freitag mitteilte, habe sich auch dessen "Grundhaltung" nicht geändert, für die Übertragungsrechte mitzubieten, unabhängig von der Rechte-Regelung.

Mit der Stellungnahme des Bundeskartellamts zu den Übertragungsrechten der Fußballbundesliga hatte Premiere am Vortag einen Rückschlag erlitten. Die Behörde hatte darüber verfügt, dass die Höhepunkte der Bundesligaspiele Samstags im frei empfangbaren Fernsehen vor 20 Uhr ausgestrahlt werden müssen.

Eine Sprecherin des Bundeskartellamts sagte am Donnerstag, es handele sich noch nicht um eine formale Entscheidung, die Erklärung sei jedoch das Ergebnis einer intensiven Untersuchung, so dass jede formale Entscheidung auf ihr basieren werde.

Premiere habe "stets erklärt, für das derzeitig existierende Verwertungsmodell als auch für alternative Pakete wirtschaftlich seriöse Angebote abzugeben", hießt es in der Mitteilung vom Berichtstag. Man sei im Vorfeld auf verschiedene Szenarien vorbereitet gewesen.

"Premiere hat immer wieder erklärt, dass es keine hundertprozentige Exklusivität im Fußball anstrebt, sondern für einen vernünftigen Mix zwischen Pay- und Free-TV eintritt", hieß es außerdem.

Die Kartellbehörde hatte argumentiert, dass nur dann eine "angemessene Verbraucherbeteiligung" an der Zentralvermarktung der Rechte durch die Deutsche Fußball Liga (DFL) gewährleistet sei, wenn der Zuschauer weiterhin die Wahl zwischen dem Kauf der Liveübertragungen oder den frei empfangbaren Zusammenfassungen der Spiele habe. Bislang kostet ein Abonnement bei Premiere etwa 20 EUR im Monat, im Free TV sind die Zusammenfassungen ab 18.30 Uhr zu sehen.

"Die Entscheidung ist negativ für jede Partei, die an mehr Exklusivität der Bundesliga-Übertragungsrechte interessiert ist, insbesondere für Premiere", erklärte Marcus Sander, Analyst bei Sal. Oppenheim. Er bewertet die Premiere-Aktie mit "neutral" und sieht ihren fairen Wert bei 15 EUR.

Bei der DFL wollte man sich am Donnerstagabend nicht zu dem Thema äußern. Auch bei Sirius, der Agentur von Leo Kirch, wollte man keinen Kommentar abgeben. Sirius wurde im Oktober 2007 mit der Vermarktung der Inlandsrechte im Auftrag der DFL beauftragt und hatte den Fußballvereinen dafür mindestens 500 Mio EUR pro Saison für die kommenden sechs Jahre garantiert.

Der Aktienkurs von Premiere notierte am Freitag um 12.35 Uhr bei 11,17 EUR (minus 0,3%). Der Mdax, in dem das Unternehmen notiert ist, lag mit 8354 Punkten bei minus 1,3%.

Die Premiere AG gehört zu 25,01% der News Corp. Der New Yorker Konzern ist Eigentümerin von Dow Jones und damit auch dieser Nachrichtenagentur.

Webseiten: http://www.info.premiere.de/ http://www.bundeskartellamt.de/ http://www.bundesliga.de/ - Archibald Preuschat hat an dieser Meldung mitgearbeitet, Dow Jones Newswires; +49 (0)69 29725 104, unternehmen.de@dowjones.com DJG/DJN/phf/kla -0-

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