Premiere will künftig unter Sky firmieren - Kreise

07.05.2009
Von Archibald Preuschat, Philipp Grontzki und Henning Eyk DOW JONES NEWSWIRES

Von Archibald Preuschat, Philipp Grontzki und Henning Eyk DOW JONES NEWSWIRES

DÜSSELDORF (Dow Jones)--Der Bezahlfernsehsender Premiere AG erwägt Kreisen zufolge, künftig seinen Markennamen in Sky zu ändern, obgleich dies Abschreibungen in dreistelliger Millionen-Euro-Höhe nach sich ziehen würde.

Mehrere mit dem Vorgang vertraute Personen sagten am Donnerstagabend zu Dow Jones Newswires, dass es entsprechende Pläne gebe, diese aber noch vom Aufsichtsrat abgesegnet werden müssten, der einer Quelle zufolge bereits Anfang der kommenden Woche eine Entscheidung treffen könnte.

Premieres größter Einzelaktionär ist der Medienkonzern News Corp., der bereits seine Bezahlfernsehsenderbeteiligungen in Großbritannien und Italien unter dem Markennamen Sky führt.

Wie Premiere bereits in seinem Börsenprospekt für die jüngst vollzogene Kapitalerhöhung dargelegt hatte, würde das Kippen des Markennamens Premiere aber einen hohen Abschreibungsbedarf auf den Markenwert nach sich ziehen. Dieser liegt bei 331,6 Mio EUR. Die Ergebnisbelastung, die latente Steuereffekte berücksichtigt, wurde in dem Prospekt auf 256,4 Mio EUR beziffert.

Es sei falsch zu schlussfolgern, dass News Corp. nach der Änderung des Markennamens eine Erhöhung ihres Anteils an Premiere anstrebe, sagte eine Person. Dies deckt sich mit der Einschätzung von Analysten, die jüngst darauf hingewiesen hatten, dass News Corp. ihren Premiere-Anteil während des Bezugsrechtehandels hätte ausbauen können, als die Bezugsrechte für einige Tage weit unterhalb ihres tatsächlichen Wertes gehandelt wurden, von dieser Möglichkeit aber keinen Gebrauch gemacht hat.

Hintergrund für die Umbenennung sei vielmehr der schlechte Beigeschmack, den der Markenname unter Investoren habe. Als Premiere im Oktober ihre Abonnentenzahl um eine knappe Million nach unten korrigierte, verlor die Aktie am darauf folgenden Handelstag die Hälfte ihres Wertes. Die Korrektur der Abonnentenzahlen stieß auch auf der außerordentlichen Hauptversammlung der Gesellschaft im Februar auf erbitterte Kritik. Zahlreiche Aktionäre hatten beklagt, durch die zu hohe Abonnentenzahl in die Irre geführt worden zu sein.

Eine Sprecherin von News Corp wollte die Informationen von Dow Jones Newswires nicht kommentieren.

News Corp, der auch Dow Jones und damit diese Nachrichtenagentur gehört, ist an Premiere derzeit mit 30,5% beteiligt.

Webseite: http://www.info.premiere.de -Von Archibald Preuschat, Philipp Grontzki und Henning Eyk, Dow Jones Newswires, +49 211 138 7218, archibald.preuschat@dowjones.com DJG/apr/reh Besuchen Sie auch unsere Webseite http://www.dowjones.de

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