Presseschau

22.10.1998

WirtschaftswocheDie Wirtschaftswoche (43/98) über die Herausforderung des stationären Handels durch E-commerce:

Am stärksten gefährdet sind (...) Händler, die es nicht schaffen, Kunden durch Zusatzleistungen, die das Internet nicht bietet, in ihre Läden zu locken. Denn je austauschbarer die Leistung, desto eher entscheiden die Käufer allein nach dem Preis, wo sie einkaufen - und da sind die Angebote im Internet meist unschlagbar günstig. Die Konsequenz aus der Konkurrenz der elektronischen Vertriebswege ist vorgezeichnet: Ein gnadenloser Wettbewerb, bei dem der traditionelle Handel "ausgequetscht wird wie eine Zitrone". (...) Während vor allem der mittelständische Einzelhandel in Deutschland auf das heraufziehende Unheil wie gelähmt reagiert, freuen sich die Kunden über sinkende Preise und neue Einkaufsmöglichkeiten im weltweiten Datennetz.

Computerwoche

Electronic business ist "in", konstatiert die Computerwoche in ihrer Ausgabe 42/98. Allerdings steht die Branche hier noch am Anfang.

Die Marketingabteilungen marktführender IT-Hersteller haben die Zeichen der Zeit erkannt und eilig ein "E" für Electronic vor ihre Produktnamen gestellt. Leider haben in vielen Fällen Produktion, Forschung und Entwicklung nicht nachgezogen, so daß das "E" eher als Versprechen denn als Tatsache zu lesen ist. Fleißiger indes sind die Marktforschungsunternehmen, die für E-commerce in Prognosewerken gigantische absolute Nutzerzahlen und höchste Steigerungsraten ausweisen, allerdings unter "Finanzierungsvorbehalt".

Macwelt

Die Macwelt (11/98) über den Verkaufsstart von Apples iMac in Deutschland:

Seit dem 5. September kann man den rundlichen Computer auch bei uns kaufen. Wird er hier ebenfalls so erfolgreich wie jenseits des Atlantiks? Sicherlich nicht, die Verkaufsaussichten für den deutschsprachigen Raum sind eher mäßig. (...) Aber selbst wenn der iMac bei uns kein Verkaufshit wird, ist er schon jetzt auch für die Mac-Plattform hierzulande ein Segen. Denn entscheidend ist nicht, wieviele Exemplare Apple vom iMac vekauft. Mittel- und langfristig viel wichtiger ist das wiedergewonnene Vertrauen vieler Computerkäufer, daß es mit dem Mac-Markt und Apple weitergeht. (...) Vertrauen schafft Investitionssicherheit, und Investitionssicherheit ist die Grundbedingung aller Kaufentscheidungen, die professionelle Anwender treffen.

PC Welt

Das Gegenteil von "gut" ist "gut gemeint", befindet die PC-Welt (11/98) mit Blick auf die Menüstruktur von Microsofts Office 2000:

Die Menüstruktur - so zeigt die Beta - paßt sich dem Anwenderverhalten an. Selten genutzte Befehle wandern automatisch nach unten, häufig genutzte nach oben. Na prima! Schon lange haben wir gefühlt, daß uns die zu erbringende Gedächtnisleistung total überfordert, wenn wir uns die Position eines Befehls merken müssen. Jetzt heißt es endlich: Office einschalten, Hirn ausschalten. Microsoft argumentiert, die Anfänger bräuchten schließlich Hilfe. Dabei verkennt Microsoft, daß Anfänger nicht etwa doof sind, sondern eben nur Anfänger. Und Anfänger müssen lernen. Das würden sie mit logisch aufgebauter Software leichter tun. (...) Und erklären Sie mal einem Anfänger, daß ein Menübefehl nicht mehr dort ist, wo er vor kurzem noch war, und daß er, der Anfänger, daran selber schuld ist (weil er den Befehl so selten nutzt).

Schauen Sie Ihm dann in die verwirrten Augen, und sagen Sie ihm: "Weißt du, Microsoft hat das so gemacht, damit du Word einfacher bedienen kannst."

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