Presseschau

24.09.1998

Der SpiegelMit leistungsfähigen Prozessoren für den unteren Bereich setzt die Konkurrenz, vor allem AMD, Chip-Giganten Intel unter Druck. Die Hälfte der PCs unter 1.000 Dollar arbeitet bereits mit einem AMD-Prozessor. Intel antwortet jetzt mit dem neuen 333-MHz-Celeron-Chip. Das kann auch ins Auge gehen, meint der Spiegel (38/98):

Das jüngste Modell, so ergaben erste Tests, ist bei gleicher Taktfrequenz nur fünf bis zehn Prozent langsamer als das deutlich teurere Spitzenmodell Pentium II. Damit hat Intel die alte Kritik entkräftet, Celeron-Chips seien minderwertig, manövriert sich aber gleichzeitig in ein neues Dilemma: Wie lassen sich angesichts des leistungsfähigen Billigchips genügend Kunden für die Edelvariante gewinnen? Wenn zu viele PC-Hersteller zum Schnäppchen greifen, könnte die Zeit vorbei sein, in der Intel Jahr für Jahr rund 20 Prozent seiner Einnahmen als Gewinn verbuchen konnte.

PC-Welt

Für den Kommentator der PC-Welt (10/98) kommt dagegen der neue Intel-Celeron zur rechten Zeit:

Intel hat diesmal alles richtig gemacht: viel Leistung für wenig Geld. Zwar ist auch der Celeron 333 eine Sparversion des Pentium II, aber der Chip-Gigant hat nicht zuviel weggelassen. Kaum haben also die Mitbewerber den Fuß in der Tür, da hat Intel schon die richtige Antwort parat.

N&C Networks&Communications

Viele offene Stellen können in der IT-Branche nicht besetzt werden, weil die Kandidaten entweder die Qualifikation nicht besitzen oder zu teuer sind. Die Zeitschrift N&C Networks & Communications (10/98) fordert, neue Wege einzuschlagen:

Nun ist es zwar wenig verwunderlich, wenn Firmen überzogene Gehaltsforderungen ablehnen. Mir ist jedoch unverständlich, daß immer mehr Firmen kein Interesse mehr daran haben, sich qualifizierte Mitarbeiter selbst heranzuziehen und auch Quereinsteigern nur selten eine Chance geben. Lieber bedient man sich aus immer demselben Pool und wundert sich dann, wenn die benötigten Leute nicht zu kriegen sind. (...) Würden die Firmen klar formulieren, welche Art der Qualifikation sie benötigen, wären die Arbeitsämter schon bereit, entsprechende Schulungen zu unterstützen (...).

Macup

Die Zeitschrift Macup (10/98) hält die Versuche, die DVD kopiersicher zu machen, für einen Schmarrn:

IBM und NEC versuchen, die DVD kopiersicher zu machen. Die Idee: In jedes Bild wird ein Wasserzeichen eingelassen, das nach einigen Kopien verschwindet. (...) Dergleichen auf den Markt zu bringen, hat nach wie vor viel von dem Versuch, eine Lawine mit einer Schneeschippe aufzuhalten. Dies ist das beginnende Zeitalter des Kopierens, oder, wie frühe Internet-Propheten es ausgedrückt haben: Information will frei sein. Und wenn sie es allein nicht schafft, dann gibt es genügend fähige Leute, die ihr dabei helfen.

Manager Magazin

Wer ist schuld an der deutschen Wirtschaftsflaute? Zu einem guten Teil die Unternehmer selbst, behauptet Masaaki Imai, der Vater der Managementmethode Kaizen (in Manager Magazin 9/98):

Die deutschen Manager setzen nicht den gesunden Menschenverstand ein. Sie versuchen, alltägliche Probleme mit immer komplizierteren Techniken zu lösen. Dafür investieren sie Unsummen - in Computer und Maschinen und in immer höher qualifiziertere Mitarbeiter, die diese Gerätschaften bedienen können. (...) Bevor ich eine neue Maschine kaufe, muß ich erst einmal prüfen, ob ich mein vorhandenes Equipment besser nutzen kann. In Deutschland geschieht das nicht.

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