Presseschau

03.06.1998

Die Süddeutsche Zeitung vom 18.02.1998 zum Thema Elektronik-schrottverordnung:Eine umfassende Elektronikschrottverordnung, läßt weiter auf sich warten. Kein Hersteller muß ausrangierte Geräte zurücknehmen. Vor allem Kleingeräte wie Telefone wandern nach wie vor einfach in die Mülltonne. Wie die SZ jetzt erfuhr, blockiert das Bundeswirtschafts-ministerium genau wegen dieser Telefone den Versuch, zunächst wenigstens alle Bürogeräte in einer Verordnung zu erfassen. Dahinter steht der Protest der Telefonhersteller im Branchenverband ZVEI, die offenbar allen Anfängen wehren wollen. Für die Industrie lohnt sich jede Verzögerung. Die Regierungskoalition glaubt, daß sie die Hersteller aus rechtlichen Gründen nur für diejenigen ausrangierten Geräte zur Kasse bitten kann, die nach Inkrafttreten der Verordnung verkauft werden.

Unter der Schlagzeile "Flucht nach vorn" schreibt das Manager Magazin (3/98) über den Kauf von Digital durch Compaq:

(...) nach sieben Jahren als Compaq-Chef befand Eckhard Pfeiffer, der erfolgreichste Deutsche im weltweiten Computergeschäft, daß es Zeit wäre für eine neue Herausforderung. Die hat er nun - und was für eine. (...) Pfeiffer hat in den nächsten Monaten mehr als genug Gelegenheiten, seinen Ruf als erstklassiger IT-Manager zu bestätigen. In den zurückliegenden sieben Jahren hat der ruhige, stets kontrolliert wirkende Mann noch jede Aufgabe gemeistert. An ein Scheitern seiner Übernahmestrategie glaubt in der Branche daher niemand. (...) Aber die etablierte Konkurrenz wird sich von der neuen Compaq nicht übertölpeln lassen. Daß Pfeiffer mit Digital die Regeln des Computergeschäfts neu definiert und IBM oder HP aus dem Tritt bringen könnte, erscheint unwahrscheinlich. Gefährlich wird der Konzern zunächst nur jenen, die sich - wie zuletzt Digital -___allein zunehmend schwer tun: Unisys zählt dazu, NCR, Data General und Siemens Nixdorf.

Der Spiegel (10/98) schreibt unter der Headline "Zusammenprall der Egos" über die Spitzenleute in Deutschlands Unternehmen:

Ohne ausgeprägtes Selbstvertrauen kommt kein Manager an die Spitze: Er muß sich durchboxen, Widerstände und Widersacher überwinden. Und er muß glauben, der Beste zu sein. (...) Unternehmensführer herrschen wie Fürsten. Wer in ihrer Gunst steht, macht Karriere. Widerspruch mag kaum einer. (...) Emotionslos, eitel und einsam, weil sie sich gern mit Jasagern umgeben - so charakterisiert der Düsseldorfer Unternehmensberater Rolf Berth einen Großteil deutscher Führungskräfte. In den Vorständen würden deshalb häufig keine Visionen mehr verteidigt, sondern Neurosen und Besitzstände verwaltet. Machtkämpfe gehören seit jeher zu den Hauptbeschäftigungen von Führungskräften.

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