Presseschau

21.01.1999

ComputerworldZur Übernahme des ATM-Spezialisten Ascend durch den 30-Milliarden-

Dollar-Umsatzriesen Lucent schreibt die Schweizer ComputerPartner-Schwesterzeitung "Computerworld" (18.1.1999):

Der Kauf lässt den bis anhin grössten Deal im Internetworking-Bereich, nämlich die Übernahme von Bay Networks durch die Telco-Grösse Nortel für 7,6 Milliarden Dollar, wie ein Schnäppchen erscheinen. Die Motivation ist dieselbe: Die konventionelle Telefonie über leitungsvermittelte Netze, bis anhin mit einem Umsatz von 200 Milliarden Dollar für die Telco-Industrie ein Riesengeschäft, steht langfristig vor dem Aus. Angesagt ist die Konvergenz von Sprach- und Datenübermittlung über IP-basierte Netze im LAN-, WAN- und Fernmeldebereich. (...)

Falls Lucent die Übernahme gut verdaut und die Spitzenleute von Ascend halten kann, dürfte sie sich endgültig als große Widersacherin von Cisco etablieren, die mit einem Umsatz von neun Milliarden Dollar plötzlich klein erscheint. Unter Druck geraten durch den Deal die übrigen Telco-Grössen wie Alcatel, Ericsson und Siemens, die diringend auf Knowhow in der IP-Netzwerkerei angewiesen sind. Ihnen läuft nicht nur die Zeit davon, auch die Preise für die allfälligen Übernahmekandidaten wie Fore Systems, Newbridge Networks oder Cabletron Systems steigen.

Berliner Zeitung

Anläßlich der "Pentium-III"-Ankündigung Intels macht sich die "Berliner Zeitung" (15.1.1999) Gedanken über den umkämpften Low-End-Chip-Markt:

Für reichlich Bewegung ist also auch in diesem Jahr gesorgt. Der neue Chip für die Techno-Elite sowie ein immer breiteres und leistungsstärkeres Spektrum an Prozessoren der Pentium-II-Generation garantieren nicht nur die beste Performance aller Zeiten, sondern auch Preise im Dauer-Sturzflug. Nicht unwahrscheinlich, daß viele der am unteren Ende der Leistungsskala rangierenden Chips schon im Sommer nicht mehr erhältlich sein werden und viele der heute noch teuren Bausteine dann nur noch einen Bruchteil kosten.

Neue Züricher Zeitung

Gedanken zum vielbeschworenen Zusammenwachsen von Unterhaltungs-elektronik, Telekommunikation und Computertechnik macht sich die "Neue Züricher Zeitung" (15.1.1999):

Wer sich von der vielbeschworenen Konvergenz eine Reduktion der Komplexität erhofft, wer glaubt, dass nun demnächst Anbieter aus verschiedenen Lagern, inkompatible technische Standards, unterschiedliche Produktphilosophien und separate Märkte zusammenfinden werden, muss (...) enttäuscht sein.

Konvergenz bedeutet wohl eher die Ausdifferenzierung von Subsystemen;

alles wird komplizierter, der Verlauf der Fronten verwirrender, die Inkompatibilität vertrackter.

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