Presseschau

26.10.2000

Unter der Überschrift "Neue Ökonomie - alte Gesetze" kommentiert die "Süddeutsche Zeitung" am 21. Oktober:

Wer genau hinsieht, erkennt leicht in der neuen Ökonomie die Gesetze der alten. Gerade die Börsenturbulenzen der vergangenen Tage haben gezeigt, dass es auch heute kein grenzenloses Wachstum geben kann. Die Börsenkurse wurden von grenzenlosen Erwartungen nach oben getrieben - klar, dass sie irgendwann enttäuscht werden.

Unvermeidbar auch, dass in einer heiß gelaufenen Ökonomie irgendwann Preiserhöhungsspielräume genutzt werden und Inflationsangst aufkommt. Genau dies passiert jetzt. Die New Economy hat bewirkt, dass die Wachstumsbremsen später einsetzen - das ist nicht wenig, aber eben kein neues Gesetz.

Die "Financial Times Deutschland" vom 23. Oktober fordert unter der Headline "Gefangen in einer veralteten Reform" eine Überarbeitung des GmbH-Gesetzes:

Vier Dinge sind es vor allem, die geändert werden müssen. Erstens: Die Pflicht zur notariellen Beurkundung von Anteilsübertragungen muss ersatzlos fallen. (...) Zweitens: Es muss erlaubt werden, wertpapiermäßige Anteilsscheine auszustellen, die leicht gehandelt werden können. Drittens: Teilverkäufe von Anteilen sollten nicht von der Zustimmung der Gesellschaft abhängen. Und viertens: Die Registergerichte müssen schneller arbeiten. Es ist absurd, dass die Eintragung einer GmbH in Deutschland oft drei Monate dauert (...).

Und ist es nicht ein Skandal, dass es wegen der langsamen Registergerichte einen Markt für GmbH-Mäntel gibt?

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