PRESSESCHAU

08.11.2001

Zur Einigung zwischen Microsoft und dem US-Justizministerium schreibt das "Handelsblatt" vom 2.11.:

Entscheidend für Microsoft ist, dass der Konzern seine Monopolstellung bei Betriebssystemen weiterhin dazu benutzen kann, die Konkurrenz auch auf anderen Märkten an die Wand zu drücken. (...) Zwar sollen die PC-Hersteller jetzt die Freiheit erhalten, Microsoft-Angebote durch Konkurrenzprodukte zu ersetzen. Nur wenige werden sich jedoch angesichts sinkender Absatzzahlen und der überragenden Marketingkraft von Microsoft diese Mühe machen. Nicht ein einziger Computerbauer hat bislang von dem Angebot Gebrauch gemacht, den Microsoft-Internet-Explorer durch ein Konkurrenzprodukt auszutauschen. Für die Konsumenten bedeutet das: weniger Innovation und weniger Auswahl.

Die "Wirtschaftswoche" Nr. 45/01 berichtet über eine neue McKinsey-Studie, die sich mit der Beziehung von Informationstechnik zu Produktivität befasst:

Fakt ist: Bei dem fulminanten Produktivitätswachstum der vergangenen Jahre hat die Informationstechnologie nicht die treibende Rolle gespielt, die ihr manche Experten zuschreiben. (...) Die IT-Anwendung, folgert McKinsey, ist für Produktivitätswachstum eine notwendige, aber keineswegs hinreichende Bedingung. Viel entscheidender sei funktionierender Wett-bewerb. Für die Produktivitätssprünge in der Halbleiterproduktion etwa sei der Konkurrenzdruck verantwortlich, den Aufsteiger AMD auf Intel ausübt.

Die Unternehmensberaterin Johanna Joppe kritisiert im "Handelsblatt" vom 2.11., dass noch immer zu viele Unternehmen auf den Umsatz fixiert seien und dem Deckungsbeitrag zu wenig Beachtung schenken:

Die Insolvenz bei vollen Auftragsbüchern ist eine interessante Variante der Selbst-Sabotage von Unternehmen. Man kann, falls man genügend Abstand zum betreffenden Konkursverfahren hat, manch amüsanten Aspekt dieser besonders häufigen Form des Manager-Harakiri beobachten. Zum Beispiel, dass es entgegen aller Meldungen vom Aussterben dieser Spezies noch Manager gibt, die allen Ernstes glauben, Umsatz sei was Gutes. Der aufgeklärte Manager weiß: Nichts ist gefährlicher als Umsatz.

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