PRESSESCHAU

06.09.2001

Das "Handelsblatt" vom 03.09. kommentiert den auf der Internationalen Funkausstellung (IFA) zur Schau gestellten Optimismus der Branche:

Euphorie zu wecken wird schwierig. Allein schon die Wirtschaftsschwäche zwingt die Deutschen, ihren Euro künftig zweimal umzudrehen. Schlimmer noch: Die meisten IFA-Neuheiten sind zwar ganz nett - doch echte Knüller fehlen. (...) Die Systemlandschaften, von denen die Produzenten schwärmen, werden in den meisten Haushalten noch für viele Jahre ein Traum bleiben. (...) Bei Intel zum Beispiel gab es nur das zu sehen, was man sich von einem Chip-Hersteller erwartet: Computer und die dazugehörigen Anwendungen. Verbindungen zu Stereoanlagen und Fernsehern? Fehlanzeige. (...) Und so könnte die DVD zum Vorbild der vernetzten Fernseher werden. Denn die Industrie hat die Silberscheibe schon vor zwei Jahren auf der IFA mit riesiger Begeisterung angepriesen - und brauchte auch dabei einen sehr langen Atem.

Die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" vom 01.09. meint zu den sich hinziehenden Verhandlungen zwischen der Deutschen Telekom und dem US-Medienkonzern Liberty über den Verkauf von Teilen des deutschen Kabelnetzes:

Für die Telekom wäre ein Scheitern des Verkaufs ein schwerer Schlag, der auch für den Aktienkurs nicht ohne Folgen bleiben dürfte. Bei Abschluß des Vorvertrags mit Liberty wurde der Kaufpreis in Verhandlungskreisen mit 5,5 Milliarden Euro angegeben. (...) Da allein die Firmenwert- und Lizenzabschreibungen für die amerikanische Mobilfunktochter Voicestream das Ergebnis in diesem Jahr mit 1,6 Milliarden Euro belasten, ist höchst ungewiß, ob der Konzern für 2001 einen Jahresüberschuß ausweisen kann. (...) Würde der Kabelnetzverkauf scheitern, wäre ein Verlustausweis nicht zu vermeiden. Selbst wenn es zu dem Abschluß kommt, ist aber nicht sicher, daß der Erlös noch in diesem Jahr anfällt. Für die Prüfung durch das Bundeskartellamt wird bei der Telekom intern ein Zeitbedarf von zwei bis fünf Monaten angesetzt.

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