Presseschau

10.05.2001

Nur geringe Chancen gibt die "Computerwoche" in der Ausgabe 18/01 dem neuen Sun-Betriebssystem für Peer-to-Peer-Netzwerke "Jxta":

Abgesehen von der Realisierbarkeit und Managebarkeit von Peer-to-Peer-Netzen weist Jxta zumindest für die kommerzielle IT eine elementare Geburtsschwäche auf: Wenn überhaupt, werden sich nur ganz wenige Unternehmen mit dem Gedanken an derartig offene Netze anfreunden können. Selbst, wenn sie nur innerhalb einer Organisation benutzt werden, sind die Clients viel enger miteinander verzahnt als in traditionellen Netzen, die schon heute alles andere als sicher sind. Und Verbindungen, die per Definition für alle offen sind, dürften Unternehmen wohl kaum freiwillig einführen. Deshalb wird Jxta schon bald das gleiche Schicksal erleiden wie Jini.

Die Ankündigung von Microsoft, den Quellcode der eigenen Software für Partner zu öffnen, heißt nicht, dass Microsoft nun eine "Open-Source"-Strategie wie im Falle von Linux verfolgt, meint das "Handelsblatt" vom 7.5.:

Diese Offenheit kann sich der größte Softwarehersteller der Welt gar nicht leisten. Würde Microsoft wirklich seine Schatzkammer öffnen, würde der Umsatz des Unternehmens einbrechen und den Aktienkurs vermutlich mit in die Tiefe reißen. Microsoft hat deshalb mit seinem Konzept etwas völlig anderes im Sinn. Der Marktführer bietet seinen Kunden einen geschickten Mittelweg zwischen einem strengen Quellcodeverschluss und einer für alle offenen Software. Obwohl Microsoft seine Kronjuwelen nun ausgewählten Gruppen zugänglich macht, behält der Softwaregigant das Heft des Handelns in der Hand. Anders als beim GPL-Modell (GPL: General Public Licence, Lizenzmodell für offenen Quellcode; Anm. der Red.) dürfen die Programmelemente der einzelnen Lizenznehmer nämlich nicht verändert werden.

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