PRESSESCHAU

19.09.2002

Die Welt

Unter der Überschrift "Der UMTS-Markt schrumpft sich erbarmungslos gesund" spekuliert "Die Welt" vom 14. September über die Zukunftschancen der Mobilcom AG:

Für einen UMTS-Alleingang fehlt der hochverschuldeten Mobilcom das Kapital. Für eine Kooperation mit einem anderen Partner - wenn sich überhaupt einer darauf einließe - müsste die acht Milliarden Euro teure Lizenz an die Regulierungsbehörde zurückgegeben werden. Ob hier die Franzosen mitspielen, ist überaus fraglich. Mobilcom wird sich deshalb letzthin gezwungen sehen, kleinere Brötchen zu backen. Vorstellbar wäre, ähnlich wie die Stuttgarter Debitel "als virtueller Netzbetreiber" ins UMTS-Zeitalter zu starten: Leitungen mieten, durch eigene Netzkomponenten erweitern und eigene Dienste anbieten.

Handelsblatt

Das "Handelsblatt" kommentierte am 16. 9. zu den angekündigten Staatsbürgschaften in Höhe bis zu 400 Millionen Euro für Mobilcom sowie den Problemen bei France Télécom:

Wenn es also ganz schlimm kommt, dann kann sich die Politik sowieso nicht mehr heraushalten. Dann geht es aber auch nicht mehr um Management-Entscheidungen, wie jetzt in Frankreich, sondern darum, ob das Unternehmen weiter existiert. Wie bei der Privatfirma Mobilcom: Sie hat möglicherweise eine Chance, wenn sie zurück zum Kerngeschäft findet. Allein dafür - und nicht für weitere UMTS-Abenteuer - darf der Staat eine Anschubfinanzierung leisten.

Financial Times

Die "Financial Times Deutschland" argumentiert in ihrem Leitartikel vom 16.9. gegen die Staatsbürgschaften für die angeschlagene Mobilcom:

Doch was wahltaktisch ziehen könnte, wäre wirtschaftspolitisch ein Desaster. Weder Bund noch Länder können marode Firmen retten oder unternehmerisches Missmanagement auffangen. (...) Wenn die Steuergelder der Bürger verwandt werden, um die Löcher in den Kassen privater Firmen zu stopfen, spricht das nicht gerade für eine gute Wirtschaftspolitik. (...) All das spricht dafür, dass statt Bund und Ländern die Ban-ken einspringen, um die poten-ziell sanierbare Firma aus ihrer Zwangslage zu befreien.

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