Presseschau

24.05.2002

Financial Times

Siemens verkauft seine Internet-Tochter Unisphere an den Konkurrenten Juniper. Dazu die "Financial Times" in ihrer Ausgabe vom 21. Mai 2002:

Mit dem Verkauf von Unisphere verabschiedet sich der Münchner Elektronikkonzern von einem seiner symbolträchtigen Hoffnungsträger. Ende 1999 hatte Siemens rund eine Milliarde Dollar in den Kauf von drei US-Technologieunternehmen investiert, aus denen Unisphere hervorging. Viel zu spät setzten die Münchner damit zu einer Aufholjagd an, um den Branchenführern Cisco und Lucent Paroli zu bieten. Dieser kostspielige Versuch ist nun gescheitert. (...)

Stark gestutzte Investitionen der Telekombranche haben die ehrgeizigen Pläne von Siemens zu einer Vertriebskooperation zusammenschmelzen lassen. Vor dem düsteren Hintergrund der Telekomzulieferer ist die Strategiewende eine Anpassung an die Realität. Konkurrenten wie Nortel oder Lucent haben im vergangenen Jahr zweistellige Milliardenverluste verkraften müssen, um sich auf den schwachen Markt einzustellen. (...)

Der Verkauf von Unisphere gilt bei Unternehmenskennern als Beginn eines konsequenten Umbaus der ICN-Sparte von Siemens. (...)

Bekannt ist, dass ICN bis nächstes Jahr 16.500 Stellen streichen und 1,5 Milliarden Dollar Kosten sparen will.

Computerwoche

Die sinkenden Serviceumsätze der IBM kommentierte die ComputerPartner-Schwesterzeitung "Computerwoche" in ihrer Ausgabe vom 17. Mai 2002:

Auch die IBM - im vergangenen Jahr noch als der Inbegriff des idealen Geschäftsmodells in der IT-Branche gefeiert - ist trotz Global Services nicht vor Marktkrisen gefeit. Dieser Geschäftsbereich, der inzwischen 40 Prozent des Gesamtumsatzes ausmacht, unterliegt den konjunkturellen Zyklen genauso wie die Hard- und Software-Division des Anbieters. Lediglich die Höhen und Tiefen der ökonomischen Wellen sind versetzt. In kurzen Rezessionsphasen stützen die oft aus langfristigen Verträgen generierten Um- sätze des Servicegeschäfts andere bereits schwächelnde Segmente soweit ab, dass die Leistungskurve weiter nach oben zeigt. (...)

Die Spekulationen um die Streichung von bis zu 9.600 Stellen erscheint absolut realistisch. IBM muss Kosten abbauen, und im Servicesegment, das von diesen Maßnahmen garantiert am stärksten betroffen sein wird, geht es nur durch Jobabbau.

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