Financial Times
Der weltgrößte Computerkonzern Dell plant, in den Wachstumsmarkt für hochwertige Unterhaltungselektronik einzusteigen. Das Unternehmen verschärft damit die Verteilungskämpfe im Wachstumssegment der Flachbildschirme. Dazu schreibt die "Financial Times Deutschland" am 13. September 2003:
Der Markteintritt des amerikanischen Computergiganten Dell könnte die Rangordnung der Branche durcheinander wirbeln. "Dell ist ein gefährlicher und hartnäckiger Wettbewerber", sagt Stuart O?Gorman von Henderson Global Inves-tors der Nachrichtenagentur Bloomberg. Derzeit dominieren die asiatischen Hersteller wie Samsung, Sharp oder Sony die Industrie. Allerdings könnte Dell mit seinem Geschäftsmodell des Direktvertriebs eine Bedrohung werden. In der Computerbranche gelang der erst 1984 gegründeten Firma der Sprung an die Weltspitze gegen so etablierte Konzerne wie IBM oder Hewlett-Packard. (...)
Mit dem Angriff auf den Markt für Unterhaltungselektronik setzt Dell seine Strategie fort, neue Branchen anzugehen, um weiter zu wachsen. So bietet der Konzern erst seit kurzem neben Computern auch Drucker und Minirechner an. Auf dem langsam wachsenden Computer-Markt kann Dell das Ziel, den Umsatz bis spätestens 2008 auf 62 Milliarden Dollar zu verdoppeln, nicht erreichen.
Experten halten die Expansion für sinnvoll. "Das ist ein Geschäft, das Dell erkunden sollte", sagt Brian Gammage von der Marktforschungsfirma Gartner. Dell müsse wenig an seinen Prozessen ändern. Gammage erwartet, dass Dell mit den Endkundenprodukten zunächst nur in den USA erfolgreich sein wird.