Pro und Contra

29.04.1999

MÜNCHEN: Marktbeobachter glauben, daß in den CD-Rom-Servern mit Caching-Funktion eine ernsthafte Konkurrenz für die Jukeboxen heranwächst. ComputerPartner befragte zu diesem Thema Martin Görner, Director International Sales & Marketing bei der NSM Jukebox GmbH, und Marco Pompili, Geschäftsführer der Axis Communications GmbH.

Jukebox-Hersteller bringen jetzt verstärkt DVD-Jukeboxen mit

riesigen Speicherkapazitäten auf den Markt. Wie beurteilen Sie

diese Geräte?

POMPILI: DVD-Jukeboxen sind interessant für jene Kunden, die einen enorm hohen Speicherbedarf haben und geringe Kosten pro Megabyte Speicher anstreben. Bei ihnen besitzt eine schnelle Zugriffszeit keine hohe Bedeutung.

Das Cachen von CDs auf Festplatten kommt bei den CD-Rom-Servern immer stärker in Mode. Wie beurteilen Sie dieses Verfahren?

GÖRNER: Das Cachen von CDs auf Festplatten hat einen Vorteil: den schnellen Zugriff. Der Nachteil: Im Fehlerfall ist das Handling der Daten sehr komplex. Falls es zu einer Festplattenstörung kommt, muß die komplette Struktur neu aufgebaut werden.

Sind die DVD-Jukeboxen in Ihren Augen eine Antwort auf die Caching-Methode in CD-Rom-Servern?

POMPILI: DVD-Jukeboxen sind keine direkte Antwort auf das Festplatten-Caching. Vielmehr sind sie eine natürliche Entwicklung in diesem Markt, da sich die DVD-Technologie ganz allgemein in diesem Jahr in unserer Branche durchsetzen wird.

GÖRNER: Das eine hat mit dem anderen wenig zu tun. Das Caching-Verfahren stellt lediglich eine andere Methode dar, CDs im Netzwerk zur Verfügung zu stellen. DVD-Ram hingegen ist transparentes Lesen und Schreiben im Speicherbereich.

Haben Jukeboxen überhaupt noch Zukunft, oder läutet das Caching-Verfahren der CD-Rom-Server den Anfang von ihrem Ende ein?

POMPILI: Jukeboxen der Mittelklasse für etwa 100 bis 200 CDs werden wohl starke Probleme bekommen, da das System des Festplatten-Cachings billiger ist und schnellere Zugriffszeiten ermöglicht. Interessant bleiben die Jukeboxen, wenn CD-R-Laufwerke eingebaut werden.

GÖRNER: Es gibt Jukebox-Systeme mit mehreren Terabyte an Kapazität. Volumen in dieser Größenordnung sind aber über Festplatten nicht mehr preiswert zu realisieren. Für das "Sharing" von CDs wäre das kein vertretbarer Kostenrahmen mehr.

NSM-Marketier Martin Görner sieht nach wie vor Chancen für Jukeboxen: "Mehrere Terabyte sind über Festplatten nicht preiswert zu realisieren."

Axis-Geschäftsführer Marco Pompili prophezeit: "Jukeboxen für 100

bis 200 CDs werden Probleme bekommen."

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